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Glück, Geld und gute Nerven

1. Februar 2005

Die Ticketvergabe für die WM 2006 hat begonnen- doch sie ist eine heikle Sache: Es gibt zu wenig Karten für zu viele Interessenten. DW-WORLD zeigt, wie man an Tickets kommen kann - mit viel Glück.

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Sie waren teuer: Tickets für die WM 2002Bild: AP

Wo bekomme ich die Tickets?

Auf der offiziellen FIFA-Website www.fifaworldcup.com - und nur dort. Paketanbieter, die jetzt schon Karten plus Reisen anpreisen, sind sämtlich unseriös, heißt es von der FIFA.

Wie geht das vor sich?

Anträge müssen online ausgefüllt werden. Gezahlt wird mit Kreditkarte, Einzugsermächtigung (bei vorhandenem Konto in Deutschland) oder Banküberweisung.

Wie viele Karten kann ich für welche Spiele bestellen?

Maximal vier Karten pro Spiel und Haushalt - von der Vorrunde bis zum Finale und nur sieben Spiele pro Besteller. In der günstigsten Kategorie dürfen allerdings nur zwei Tickets für bis zu drei Spiele bestellt werden. Es darf nur eine Preiskategorie pro Spiel bestellt werden.

Und wann?

Ab 1. Februar 2005. Sie müssen sich aber nicht den Wecker auf Mitternacht stellen: Die FIFA nimmt zunächst mal acht Wochen Anträge an, bevor über die Ticketvergabe entschieden wird. Eine zweite Verkaufsrunde soll es im Sommer 2005 geben.

Wie viele Tickets gehen in den Verkauf?

Zu wenige. Um Tickets bei der WM 2006 zu kommen muss man nicht schnell sein, aber Glück haben. Immerhin schätzten die Verkaufs-Experten von CTS Eventim, dass 30 Millionen Fans bei den Spielen dabei sein wollen. So viele Tickets gibt es beim besten Willen nicht: Offiziell werden 3,2 Millionen Karten ausgeben - von denen etwa 800.000 nach Deutschland gehen werden. Und die auch nicht alle auf einmal. 812.000 gehen in der ersten Phase weltweit in den Verkauf. Nach Ende der Antragsfrist werden die Karten schließlich den glücklichen Käufern zugelost.

Was passiert mit den restlichen Karten?

Jetzt wird es kompliziert: Gut 450.000 Karten gehen an Sponsoren und die Fifa selbst, 150.000 an Reiseunternehmen. Mindestens 1000 Karten pro Spiel gehen an die Medien. Acht Prozent der Karten sind für die teilnehmenden Länder und deren Fans reserviert - und gehen erst später in den Verkauf. Zudem haben alle 204 Länder der FIFA, von den amerikanischen Jungfern Inseln bis zu St. Vincent, Anspruch auf gewisse Kontingente. Von dort werden sicher viele Karten zurückkommen, "die dann jeder kaufen kann", meint der DFB-Obere Theo Zwanziger, der auch als Vizepräsident des Organisationskomitees fungiert. Manche Sponsoren verlosen Tickets auch an ihre Kunden - immer schön bei Preisausschreiben mitzumachen könnte sich lohnen.

Was kosten die Karten?

OK-Chef Franz Beckenbauer bestand darauf, dass es auch günstige Karten geben soll. Auch die sind aber nicht billig: Ab 35 Euro ist man bei Vorrundenspielen auf den günstigsten Plätzen dabei. 600 Euro muss einem die Haupttribünenkarte für das Endspiel im Berliner Olympia-Stadion wert sein. Hier werden die günstigsten für 120 Euro zu haben sein.

VIP-Tickets sind natürlich noch deutlich teurer. Etwa das Premium-Ticket für Berlin: Fünf Spiele plus Finale für vier Personen gibt's für 48.000 Euro. Einschließlich Parkplatz, separatem Eingang und Häppchen.

Weiß man denn schon, wer wann wo spielt?

Nur beim deutschen Team - da das als Gastgeber automatisch dabei ist. Deutschland wird das Eröffnungsspiel am 9. Juni in München, und die weiteren Gruppenspiele am 14. Juni in Dortmund und 20. Juni in Berlin durchführen.

Alle anderen Teams müssen sich im Laufe des Jahres 2005 noch qualifizieren. Die Auslosung der Gruppen wird erst im Dezember in Leipzig stattfinden.

Kann ich mir Karten auch über andere Kanäle besorgen?

Im Prinzip nein. Die FIFA möchte den Schwarzmarkt austrocknen und betont, dass die Tickets an den Namen des Käufers gebunden sind. Beim Einlass in die Stadien soll zumindest stichprobenartig kontrolliert werden - und wer das falsche Ticket hat muss leider draußen bleiben. Zudem versucht die FIFA schon seit längerem, durch direkte Verhandlungen mit ebay zu verhindern, dass Karten dort teuer (und schwarz) versteigert werden. Wer es auf dem Schwarzmarkt direkt vor dem Stadion probieren möchte, braucht wiederum Glück, oder viel Geld oder gute Nerven. Bei der WM 1998 kosteten Schwarzmarktkarten selbst nach dem Anpfiff des jeweiligen Spieles noch astronomische Summen. Anders bei der EM 2004: Dort gab es sogar Halbfinalkarten noch kurz vor dem Anpfiff - für stolze fünf Euro.

Kann man sich auch telefonisch informieren?

Ja - und nein. Unter der Nummer

+49 (0)1805262006

gibt es einen Ansagetext mit dem Procedere in den Sprachen deutsch, englisch, französisch und spanisch. Individuelle Fragen können nicht beantwortet werden. (sams)