1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Gladbach stürmt an die Spitze

25. November 2011

Für Köln endete das rheinische Derby in einem Fiasko, für Gladbach mit der Tabellenführung - zumindest vorerst. Nun wartet das Derby Dortmund gegen Schalke und Schlusslicht Augsburg steht so langsam unter Zugzwang.

https://p.dw.com/p/13GpS
Mike Hanke jubelt nach seinem Tor (Foto: AP)
Mike Hanke wurde zum Matchwinner für GladbachBild: dapd

"Fohlen überrennen Geißbock" könnte die Schlagzeile in der Boulevardpresse am Tag nach dem rheinischen Derby lauten. Denn die Gladbacher Fohlen zeigten denselben Elan wie die legendäre Elf der 70er Jahre, während der Kölner Geißbock sichtbar lahmte. Ausgerechnet gegen den rheinischen Erzrivalen Borussia Mönchengladbach spielte der 1. FC Köln einmal mehr schlecht: 42 Bundesligaspiele haben die Kölner bereits gegen Gladbach verloren und am Freitagabend (25.11.2011) notierten die Statistiker Pleite Nummer 43. 0:3 (0:2) hieß es am Ende aus Sicht der erschreckend schwachen Kölner.

Zum Matchwinner wurde einer, der schon fast das Toreschießen verlernt zu haben schien: Mike Hanke. Der 28-Jährige machte zwei der drei Treffer. Es waren erst seine Tore zwei und drei in seinem 27. Spiel für Gladbach - für einen gelernten Stürmer ist eine solche Bilanz eigentlich schon ein Kündigungsgrund. Doch Hanke zeigte, dass das derzeit so brillante Spiel der Gladbacher mehr ist als bloß die Summe der Dribblings des umschwärmten Jungstars Marco Reus. Auch Juan Arango beeindruckte mit einem direkt verwandelten Freistoß. Nach einem erneut einseitigen rheinischen Derby steuert die im Vorjahr noch beinahe abgestiegene Gladbacher Borussia weiter in Richtung internationale Wettbewerbe.

Lüdenscheid-Nord gegen Herne-West

Mindestens genauso wenig wie FC- und Borussia-Fans können sich die Anhänger von Borussia Dortmund und Schalke 04 ausstehen. Entstanden ist diese tiefe und innige Abneigung in den 50er Jahren, als die Schalker bereits sechsfacher Meister waren und Borussia Dortmund zum ernsthaften Konkurrenten wurde. In den Jahren 1956 und '57 holte der BVB den Titel, ein Jahr später feierten die Schalker ihre siebte und bis dato letzte deutsche Meisterschaft. 63 Jahre später steigt das Ruhrpott-Derby diesmal wieder in Dortmund, für Schalke zuletzt ein gutes Pflaster. Die vergangenen vier Derbys in Dortmund haben die Schalker nicht verloren.

Fußball Bundesliga, 21. Spieltag Borussia Dortmund - FC Schalke 04 am Freitag (04.02.2011) im Signal Iduna Park in Dortmund. Dortmunds Robert Lewandowski (l) wird von Schalkes Peer Kluge gestoppt. Die Partie endete 0:0. (Foto: Bernd Thissen dpa/lnw)
Im Revierderby geht's zur Sache - hier wird Dortmunds Lewandowski (l.) von Schalkes Kluge gestopptBild: picture-alliance/dpa

Nach dem Bundesliga-Sieg gegen den FC Bayern und der Champions League-Niederlage beim FC Arsenal soll für den deutschen Meister Dortmund deshalb endlich wieder ein Erfolg her. "Das ist ein außergewöhnliches Fußballspiel, das ist es immer wieder aufs Neue. Eine großartige Geschichte", schwärmt auch BVB-Trainer Jürgen Klopp. "Wir werden eine gute Mannschaft auf dem Eis haben und versuchen, das Ding zu gewinnen." Für die Fans geht die Abneigung gegen den jeweils anderen Verein übrigens sogar so weit, dass sie es noch nicht einmal fertig bringen, den Namen der Stadt des Konkurrenten auszusprechen. Sie bedienen sich stattdessen bei kleineren Städten in der direkten Nachbarschaft: Die Schalker sprechen über Dortmund despektierlich von Lüdenscheid-Nord, Gelsenkirchen ist für die Dortmunder Herne-West.

Lange Zeit ohne Sieg

Fußball Bundesliga 30. Spieltag: 1. FC Kaiserslautern - 1.FC Nürnberg am Samstag (16.04.2011) im Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern. Christian Tiffert (l) von Kaiserslautern und Timmy Simons von Nürnberg im Zweikampf um den Ball. (Foto: Ronald Wittek dpa/lrs)
Der FCN und der FCK wollen endlich ein ErfolgserlebnisBild: picture-alliance/dpa

Rund 500 Kilometer südlich von Herne und Lüdenscheid steigt in Nürnberg an diesem Spieltag ein Abstiegsduell: Der Drittletzte, der 1. FC Nürnberg, empfängt den 1. FC Kaiserslautern. Der FCK steht zwar auf dem 13. Platz, hat aber auch nur einen Punkt mehr als die Nürnberger. Seit drei Spieltagen warten die Lauterer auf einen Sieg - Nürnberg hat schon seit dem fünften Spieltag nicht mehr gewinnen können und blieb an den vergangenen drei Spieltagen ohne jeden Punkt.

Einen besseren Saisonstart als Kaiserslautern hat Aufsteiger Hertha BSC erwischt. Die Berliner rangieren auf Platz zehn und empfangen Bayer Leverkusen, das soeben ins Achtelfinale der Champions League eingezogen ist. "Ich war nicht überrascht, weil Leverkusen für mich mit Bayern und Dortmund individuell mit die beste Mannschaft in Deutschland ist", lobt Hertha-Trainer Markus Babbel den Gegner. "Sie haben herausragende Spieler in ihren Reihen, die ein unglaubliches Maß an Qualität haben. Das wird natürlich eine extrem schwierige Aufgabe für uns, aber nichtsdestotrotz erhoffen wir uns natürlich etwas."

Wolfsburg will gute Leistung bestätigen

Fußball Bundesliga 13.Spieltag: VfL Wolfsburg - Hannover 96 am Samstag (19.11.2011) in der Volkswagen-Arena in Wolfsburg. Wolfsburgs Christian Träsch, Marcel Schäfer, Alexander Madlung und Josue (l-r.) jubelt nach Madlungs Tor zum 4:1. (Foto: Jochen Lübke dpa/lni)
Die "Wölfe" durften zuletzt wieder jubelnBild: picture-alliance/dpa

In aufsteigender Form hat sich zuletzt der FC Augsburg präsentiert. Dennoch zahlte der Aufsteiger bislang viel bitteres Lehrgeld. Als Tabellenschlusslicht will der FCA nun endlich den ersten Bundesliga-Heimsieg einfahren. Allerdings ist mit dem VfL Wolfsburg eine Mannschaft zu Gast, die zuletzt einen souveränen 4:1-Erfolg gegen 1899 Hoffenheim feiern konnte. "An diese Leistung wollen wir natürlich anknüpfen", bestätigt VfL-Kapitän Christian Träsch. "Aber: Augsburg war gegen Stuttgart stark und auch im Spiel gegen die Bayern davor waren sie gut. Von daher müssen wir aufpassen, dass wir nicht unter die Räder kommen."

Wolfsburgs letzter Gegner 1899 Hoffenheim will sich für die Niederlage in Wolfsburg rehabilitieren und im Heimspiel gegen den SC Freiburg punkten. Der Sportclub, der mit nur elf Zählern auf dem vorletzten Platz steht, dürfte aber schwer zu knacken sein. Die Freiburger erkämpften am vergangenen Spieltag nach 0:2-Rückstand ein turbulentes 2:2-Unentschieden gegen Hertha BSC, bei dem ihnen zwei Treffer aberkannt wurden und der Ausgleich erst in der fünften Minute der Nachspielzeit fiel. Das schweißt zusammen und gibt Selbstvertrauen. Eine Qualität, die den Hoffenheimern in den vergangenen Wochen abging. Mit 17 Punkten und Platz neun bei einem Torverhältnis von 15:15 sind sie das personifizierte Mittelmaß.

Kleiner gegen großer HSV

Fußball 1.Bundesliga 30. Spieltag: Hamburger SV - Hannover 96 am Samstag (16.04.2011) in der Imtech Arena in Hamburg. Der Hamburger Mladen Petric (l-r) im Zweikampf mit dem Hannoveraner Manuel Schmiedebach. Das Spiel endete 0:0. (Foto: Malte Christians dpa/lno)
Hamburg will gegen Hannover den nächsten Schritt machenBild: picture-alliance/dpa

Nach langer Zeit die Abstiegszone verlassen möchte der Hamburger SV. Der 14. der Tabelle hat am vergangenen Wochenende nach über 240 Tagen endlich wieder einen Heimsieg eingefahren und nun das Auswärtsspiel beim "kleinen HSV", dem Hannoverschen SV 96 vor der Brust. "Wir wollen Selbstvertrauen aus diesem Spiel mitnehmen und nach vorn schauen", fordert Hamburgs Trainer Thorsten Fink. "Wir wollen weiter nach oben kommen. Das heißt für uns volle Konzentration in Hannover." Die 96er suchen zurzeit ein wenig nach der guten Form des Saisonauftakts. Seit dem Sieg gegen Bayern München am 10. Spieltag konnten sie in der Bundesliga nicht mehr gewinnen.

Zum Abschluss des Spieltages stehen sich am Sonntag (27.11.2011) zunächst der SV Werder Bremen und der VfB Stuttgart gegenüber. Ein Verfolgerduell des Fünften gegen den Sechsten, in dem es darum gehen wird, unbedingt zu gewinnen, um den Abstand zu den ersten vier Plätzen nicht zu groß werden zu lassen. Im zweiten Sonntagsspiel treffen schließlich der FSV Mainz 05 und der FC Bayern München aufeinander. Die Bayern sind unter der Woche vorzeitig als Gruppensieger in das Achtelfinale der Champions League eingezogen und wollen ihren Vorsprung in der Liga von nur noch zwei Punkten auf Meister Dortmund wieder ausbauen.

Autoren: Andreas Sten-Ziemons / Joscha Weber

Redaktion: Olivia Fritz