1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Gladbach um eine Hoffnung ärmer

14. April 2011

Mönchengladbach verliert in Mainz und rückt dem Abstieg immer näher. Fünf Spieltage sind es noch und die Fans fragen sich: Hält Tabellenführer BVB dem Druck stand oder kann Leverkusen im Titelrennen noch eingreifen?

https://p.dw.com/p/10thp
Der Mainzer Andre Schürrle (m.) jubelt nach seinem Tor zum 1:0 mit Sami Allagui (r.). Das Spiel endete 1:0. (Foto: Thomas Lohnes/dapd)
Schürrle (m.) jubelt nach seinem Tor zum 1:0 für MainzBild: dapd
Schiedsrichter Deniz Aytekin (4.v.r.) zeigt Borussia Mönchengladbachs Mike Hanke (r.) nach einem Foul die Gelb-Rote Karte. (Foto: Thomas Lohnes/dapd)
Schiedsrichter Aytekin schickt Gladbachs Hanke (r.) vom PlatzBild: dapd

Eine Woche nach dem 5:1-Sieg gegen den Erzrivalen 1. FC Köln ist bei Borussia Mönchengladbach tiefe Ernüchterung eingekehrt. Der fünfmalige deutsche Meister verlor beim FSV Mainz 05 in Unterzahl mi 0:1 (0:0) und erlitt im Abstiegskampf der Bundesliga einen brutalen Rückschlag. Der Tabellenletzte hat 26 Punkte auf dem Konto, die komplette Konkurrenz kann am Wochenende davonziehen. Mainz feierte dank eines späten Tores von Nationalspieler Andre Schürrle (87.) den ersten Heimsieg seit dem 26. November. Während der FSV auf die Europacup-Teilnahme hoffen kann, gingen die Gäste trotz großer Moral leer aus. Ex-Nationalspieler Mike Hanke hatte in der 53. Minute zu allem Überfluss die Gelb-Rote Karte gesehen. "Das ist natürlich sehr bitter, dass wir über 30 Minuten in Unterzahl spielen mussten", sagte Hanke, der sich vor allem über die erste Gelbe Karte ärgerte. "Das ist eine Frechheit", sagte der ehemalige Hannoveraner nach Ansicht der TV-Bilder.

Was wird aus St. Pauli?

Untergangsstimmung herrscht bereits jetzt beim FC St. Pauli - obwohl der Tabellenvorletzte noch die Chance auf den Klassenerhalt hat. Trainer Holger Stanislawski hat verkündet, dass er zum Saisonende den Verein nach 18 Jahren verlassen wird - voraussichtlich in Richtung Hoffenheim. Und nun steht am Samstag (16.04.2011) ausgerechnet ein sogenanntes Sechs-Punkte-Spiel an, auswärts beim VfL Wolfsburg, der punktgleich mit St. Pauli ist. "Es gibt keinen besseren Moment für meinen Wechsel. Ich hoffe, dass die Entscheidung bei dem einen oder anderen Spieler zehn Prozent mehr Leistungsvermögen herauslockt", meint Stanislawski. Bei einem Sieg gewinnt eine Mannschaft nicht nur drei Punkte, sondern nimmt diese damit dem direkten Konkurrenten im Abstiegskampf auch noch weg. Bei einem Unentschieden würden dagegen die anderen Mannschaften in der unteren Tabellenregion profitieren.

Training beim VfB Stuttgart Training: die Widerstandsläufe machen auch Betreuer Takashi Kawagishi große Freude
Nehmen die Abstiegsangst mit Humor: Stuttgarts Spieler beim TrainingBild: picture alliance/augenklick

Stoppt der VfB Kölns Heimspielserie?

Beispielsweise der VfB Stuttgart. Die Schwaben sind derzeit Fünfzehnter und müssen somit auch noch um den Verbleib in der 1. Liga zittern. Deshalb wäre ein Auswärtssieg beim 1. FC Köln sehr wichtig. Allerdings sind die Kölner heimstark. Sie haben die letzten sieben Spiele im eigenen Stadion alle gewonnen. Das Team um Kapitän Lukas Podolski hat mit dem Abstieg wohl nichts mehr zu tun, kann aber auch nicht mehr einen internationalen Platz erreichen. Bleibt als Motivation, die Fans nach der Derby-Niederlage wieder mit attraktivem und erfolgreichem Fußball zu verwöhnen.

Hannover 96 hat nun kurz vor dem 30. Spieltag sein Saisonziel nach oben korrigiert. Nachdem der anfangs als Abstiegskandidat gehandelte Klub Bayern München wieder von Platz drei verdrängt hat, sagt Trainer Mirko Slomka: "Jetzt wollen wir auch in der Champions League spielen." Dafür muss Hannover aber drei Punkte beim Hamburger SV holen. Der HSV hat zwar die Königsklasse schon abgehakt, aber die Europa League - und damit Platz fünf - noch nicht.

Trainer auf Abruf

Trainer auf Abruf: Hoffenheims Marco Pezzaiuoli. Foto: Nigel Treblin/dapd
Wird gehen: PezzaiuoliBild: dapd

1899 Hoffenheim hat mit all dem nichts am Hut. Als Tabellenzehnter hat der Verein zwar keine Abstiegssorgen, aber eben auch keine Chance mehr auf einen internationalen Platz. Zudem steht nun fest, dass der derzeitige Coach Marco Pezzaiuoli die Mannschaft nur noch bis zum Saisonende trainieren wird. Diese Spielzeit scheinen die Hoffenheimer also schon abgehakt zu haben, im Gegensatz zum Gegner Eintracht Frankfurt, der derzeit auf Platz 14 auch noch absteigen könnte.

Auch der 1. FC Kaiserslautern ist noch nicht alle seine Abstiegssorgen los. Zuletzt hatten die Pfälzer durch einen beeindrucken 4:2-Erfolg gegen Stuttgart Moral und Kampfgeist gezeigt. Diese Eigenschaften sind auch diesmal wieder gegen den 1. FC Nürnberg gefragt. Der Club braucht die Punkte nämlich seinerseits, um weiter um die internationalen Plätze zu spielen.

Bremen trifft auf Inter-Bezwinger Schalke

Rául jubelt nach dem 1:0 gegen Inter Mailand. FOTO: Pressefoto ULMER/Bjoern Hake
Torschütze gegen Inter: Schalkes RáulBild: picture alliance / Pressefoto Ulmer

Das Samstagabendspiel bestreiten Werder Bremen und der FC Schalke 04. Die Gäste werden nach dem Sieg gegen Titelverteidiger Inter Mailand und dem triumphalen Einzug ins Champions League Halbfinale berauscht anreisen. Die Frage ist, ob das einen positiven oder negativen Effekt hat. Bremen ist jedoch unter Punktezwang. Denn auch die Norddeutschen können noch in den Abstiegsstrudel geraten.

So viele Mannschaften wie im Abstiegskampf sind im Meisterschaftsrennen nicht beteiligt. Genauer gesagt sind es nur noch zwei. Bayer Leverkusen ist eine davon. Die Werkself trifft am Sonntag auf Bayern München. Während Leverkusen also die Punkte braucht, um den Meisterschaftskampf noch offen zu halten, benötigt sie der deutsche Rekordmeister, um in der Tabelle noch einen Platz gutzumachen und sich damit zumindest für die Champions League zu qualifizieren. Trotz dieser sportlichen Brisanz stehen die beiden Trainer im Fokus: Bei den Bayern ist nach dem Rauswurf von Louis van Gaal Andries Jonker der neue Mann an der Seitenlinie. Der wird aber in der neuen Saison wieder abgelöst durch Jupp Henckes, der derzeit noch in Leverkusen Coach ist.

BVB-Trainer Jürgen Klopp. Foto: Marcus Brandt dpa/lno
Emotional: BVB-Trainer Jürgen Klopp bejubelte den Ausgleichstreffer zuletzt beim HSVBild: picture alliance/dpa

Schmilzt der Vorsprung weiter?

Dem Tabellenführer gebührt die Ehre, den 30. Spieltag abzuschließen. Borussia Dortmund trifft auf den SC Freiburg, der mit Papiss Demba Cissé den überragenden Stürmer dieser Bundesliga-Saison (20 Tore) in seinem Team hat. Dortmund, das zwischenzeitlich 12 Punkte Vorsprung hat, führt derzeit nur noch mit fünf Zählern vor Leverkusen. Beginnt jetzt das Nervenflattern?

Autorin: Calle Kops / Sarah Faupel

Redaktion: Dirk Eckert