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Glutöfen in Südeuropa

8. August 2012

Mitten in der Urlaubszeit leidet der Süden Europas unter extremer Trockenheit und Temperaturen um 40 Grad. Die Hitze facht immer neue Waldbrände an – und auf dem Balkan wird das Wasser knapp.

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Waldbrände in Griechenland : Die Feuerwehr kämpft auch mit Bulldozern gegen die Flammen (Foto: dapd)
Bild: dapd

Durch massive Feuer auf der griechischen Halbinsel Peloponnes wurden sechs Menschen verletzt. Einer von ihnen schwebt in Lebensgefahr und musste in ein Spezialkrankenhaus in Athen gebracht werden. Hunderte Feuerwehrleute und Freiwillige haben die Brände zum Teil unter Kontrolle gebracht, berichtet das Staatsfernsehen NET. Die Waldbrandgefahr bleibe aber sehr hoch.

In weiten Teilen des Landes herrschen Temperaturen um die 42 Grad und extreme Trockenheit. Die quer durch die Halbinsel führende Nationalstraße war auf einer Strecke von rund 20 Kilometern wegen des starken Rauchs vorübergehend gesperrt. Nach ersten Schätzungen wurden 2.700 Hektar Wald- und landwirtschaftlich genutztes Land zerstört.

Touristen in Rom suchen Kühlung im Brunnen der Villa Borghese (Foto: afp)
Touristen in Rom suchen Kühlung im Brunnen der Villa BorgheseBild: AFP/Getty Images

Auch im Südwesten Bulgariens kämpfen mehr als 400 Feuerwehrleute, Förster und Freiwillige gegen ein Flammenmeer. Hier wüten die Brände in einem Nadelwald mit einer Fläche von mehr als 120 Hektar bei Beliza im Südwesten. Mit Unterstützung von zwei Hubschraubern wird das Feuer auf dem schwer zugänglichen Bergterrain bekämpft. In Bulgarien kommt es in den Sommermonaten immer wieder zu Großbränden. Seit Jahresbeginn zählte das Agrarministerium in dem südosteuropäischen Land insgesamt 397 Waldbrände.

Wasser nur noch stundenweise

Auf der kroatischen Halbinsel Istrien mit hunderttausenden Urlaubern vor allem aus Deutschland und Österreich ist die Talsperre Butoniga als Hauptwasserquelle fast leer. Die Behörden ließen die Duschen an den Stränden abstellen und verboten die Gartenbewässerung und das Autowaschen. In Serbien ist vor allem die Region um die Stadt Gornji Milanovac südlich von Belgrad von dem Wassermangel betroffen, in der rund 300.000 Menschen leben. Weil der örtliche Trinkwasserfluss praktisch ausgetrocknet ist, muss sich die Bevölkerung auf eine nur stundenweise Wasserversorgung einstellen. In einigen Städten im Norden Kosovos wie in Mitrovica leiden die Menschen schon seit Wochen unter dem ausbleibenden Regen. In ihren Haushalten kommt zum Teil nur vier Stunden am Tag Wasser aus der Leitung.

Ähnlich ist die Lage im ostbosnischen Srebrenica. Obwohl die städtische Wasserversorgung nach den Zerstörungen des Bürgerkrieges (1992-1995) von Grund auf modernisiert wurde, sind die Trinkwasserquellen nahezu erschöpft. Auf der gesamten Balkan-Halbinsel ist in den kommenden zehn Tagen kein Niederschlag in Sicht, sagen die Meteorologen.

Spanien erwartet am Freitag den Höhepunkt der Hitzewelle. Eine Heißluftfront aus Afrika soll die Höchsttemperaturen in weiten Teilen der Iberischen Halbinsel auf über 40 Grad treiben.

rb/gd (afp, dpa)