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GM-Europa-Chef räumt seinen Posten

7. November 2009

General Motors will die Sanierung von Opel rasch und unter neuer Führung angehen. Der bisherige GM-Europa-Chef Carl-Peter Forster verlässt den Konzern.

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Carl-Peter Forster (Foto: AP)
Rückzug: Carl-Peter ForsterBild: AP

Die Ankündigung kam nur wenige Tage nach der überraschenden Entscheidung von GM, Opel nun doch nicht an den Autozulieferer Magna zu verkaufen, sondern stattdessen selbst zu behalten. Carl-Peter Forster hatte sich vehement für den Einstieg von Magna ausgesprochen und die Kehrtwende bei GM ungewöhnlich scharf kritisiert. Der 55-Jährige stand von 2001 bis 2004 an der Spitze von Opel. Danach war er nach Zürich auf den Chefsessel von General Motors Europe gewechselt, wozu auch Opel gehört.

Reilly statt Forster?

Forster werde General Motors bei der Suche nach seinem Nachfolger beraten, teilte GM in Detroit mit. Im Gespräch für den Posten ist der US-Manager Nick Reilly. Der gebürtige Brite verbrachte lange Jahre bei der britischen Opel-Schwester Vauxhall und in der Züricher GM-Europe-Zentrale, wo er zuletzt für Marketing und Vertrieb zuständig war. Derzeit ist Reilly von Schanghai aus für das Asien-Pazifik-Geschäft des Konzerns und die Marke Chevrolet verantwortlich.

Protestbanner am Eingang des Opel-Werks Eisenach (Foto: AP)
Die Metaller-Gewerkschaft zeigt sich kämpferisch: Protest vor dem Opel-Werk in EisenachBild: AP

Welche Werke überleben?

Die Bundesregierung wartet unterdessen auf ein Sanierungskonzept für Opel. Bisher sind nur einige Eckpunkte der GM-Pläne bekannt. So will General Motors bei seiner Europa-Tochter 10.000 der insgesamt rund 50.000 Stellen streichen. Das Werk im belgischen Antwerpen soll geschlossen werden. Die Zukunft der Opel-Standorte Bochum in Nordrhein-Westfalen und Eisenach in Thüringen ist ungewiss. Außerdem gibt es in Deutschland Opel-Werke in Rüsselsheim (Hessen) und Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz).

Jürgen Rüttgers (Foto: AP)
Jürgen RüttgersBild: AP

Ob GM bei dem Umbau auf Staatshilfen aus Deutschland hoffen kann, ist noch offen. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) machte Hilfen jedenfalls abhängig vom Erhalt aller deutschen Opel-Werke. GM müsse "klar sagen, was Sache ist", forderte Rüttgers. Auch der thüringische Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) betonte, Staatshilfen kämen nur bei Standort- und Beschäftigungsgarantien infrage. Für Opel arbeiten in Deutschland derzeit mehr als 25.000 Menschen.

Autor: Christian Walz (rtr/dpa/afp/ap)
Redaktion: Rolf Breuch