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GM ruft 3,4 Millionen Autos zurück

17. Juni 2014

Buick, Chevrolet, Cadillac - wieder müssen Modelle dieser bekannten US-Automarken in die Werkstätten - defekte Zündschlösser könnten verheerende Folgen haben. Es ist die 44. Aktion dieser Art bei GM seit Jahresbeginn.

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Eine Chevrolet-Vertretung in in Pembroke Pines, Florida (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images

Wegen Problemen mit den Zündschlössern ruft der US-Autobauer General Motors (GM) auf dem nordamerikanischen Markt weitere knapp 3,4 Millionen Autos zurück. Zusätzlich müssen wegen anderer Probleme knapp 166.000 Fahrzeuge in die Werkstätten geholt werden, wie GM am Montag mitteilte. Die verschiedenen Rückrufaktionen kosteten das Unternehmen bereits zwei Milliarden Dollar (1,5 Milliarden Euro).

Die nun zurückgerufenen Fahrzeuge wurden zwischen den Jahren 2000 und 2014 gebaut - unter den betroffenen Modelle sind der Buick Lacrosse, der Chevrolet Impala und der Cadillac Deville. Den Angaben zufolge besteht bei den Autos die Gefahr, dass der Zündschlüssel während der Fahrt ungewollt in die Aus-Position springt und die Elektronik ausschaltet. Dies kann dazu führen, dass Servolenkung, Bremskraftverstärker und Airbags nicht mehr funktionieren.

13 Tote bei Unfällen wegen Mängeln - mindestens

Im Zusammenhang mit den jüngsten Rückrufen sind GM nach eigenen Angaben acht Unfälle mit sechs Verletzten bekannt. Das Problem tritt dann auf, wenn die Schlüssel durch Anhänger mit zusätzlichem Gewicht beladen sind. Wenn das Auto dann über unebenen Untergrund wie Schlaglöcher oder Bahnübergänge fährt, könnte sich der Schlüssel in der Zündung bewegen. Wegen eines ähnlichen Defektes hatte General Motors bereits im Februar und März 2,6 Millionen Autos aus den Jahren 2003 bis 2011 zurückgerufen.

GM-Chefin Mary Barra (Foto: picture-alliance/dpa)
Sie stieß die gigantische Rückruf-Welle an: GM-Chefin Mary BarraBild: picture-alliance/dpa

Mit dem Konstruktionsmangel werden laut GM mehr als 50 Unfälle mit insgesamt 13 Toten in Verbindung gebracht. Verbraucherschützer vermuten deutlich höhere Opferzahlen. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, die Lösung des Problems verschleppt zu haben. Offenbar hatten Ingenieure bereits ab dem Jahr 2001 Kenntnis von den defekten Zündschlössern.

GM-Gewinn schrumpfte um 85 Prozent

Die neue GM-Konzernchefin Mary Barra hat sich bei den Opfern entschuldigt und Entschädigungen versprochen. Barra geht nun kein Risiko mehr ein - sie lässt die Modelle der Reihe nach auf Mängel hin überprüfen und hat eine Rückruf-Welle ungekannten Ausmaßes angestoßen. Seit Jahresbeginn summiert sich die Zahl der Rückrufe auf 44. Die Zahl der weltweit seit Jahresbeginn zurückgerufenen GM-Autos beträgt mittlerweile rund 20 Millionen. Wegen der Aktionen hatte der Konzern im ersten Quartal bereits rund 1,3 Milliarden Dollar zurückgelegt, der Gewinn schrumpfte dadurch um 85 Prozent. Im laufenden Quartal beziffert GM die Kosten auf mindestens 700 Millionen Dollar.

Im vergangenen Monat akzeptierte GM wegen der verspäteten Rückrufe die Zahlung einer Geldbuße von 35 Millionen Dollar an die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA. Auch der US-Kongress und das Justizministerium untersuchen derzeit das Vorgehen von GM, darüber hinaus wurden Dutzende Schadenersatzklagen gegen den Konzern eingereicht. Hier könnten Milliardenzahlungen auf den Auto-Giganten zukommen.

sti/mak (afp, dpa, rtr)