1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Goldman Sachs macht Milliardengewinn

14. April 2009

Es ist ein Silberstreif am Horizont: Nach etlichen Bankenpleiten in den USA schreibt nun ein Geldinstitut wieder schwarze Zahlen. Die Investmentbank Goldman Sachs meldet für das erste Quartal 2009 einen Milliardengewinn.

https://p.dw.com/p/HW2P
Zentrale der Investmentbank Goldman Sachs (Foto: dpa)
Die Zentrale der Investmentbank Goldman Sachs in New YorkBild: picture-alliance/ dpa

Es war kurz nach Börsenschluss am Montag in New York, als Goldman Sachs die Zahlen bekanntgab: 1,66 Milliarden US-Dollar Überschuss für das erste Quartal 2009, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Plus um 13 Prozent. Damit kommt die Wende bei Goldman Sachs früher, als Analysten es erwartet hatten. Die Großbank hatte noch im vierten Quartal 2008 einen Verlust von 2,12 Milliarden US-Dollar verbucht. Es war seinerzeit das erste Mal, dass der Finanzierer seit seinem Börsengang vor fast zehn Jahren rote Zahlen anmelden musste.

Kein Ausblick auf die Zukunft

Goldman-Sachs-Vorstandschef Lloyd Blankfein (Foto: dpa)
Lloyd Blankfein, Chef von Goldman SachsBild: picture-alliance/ dpa

"Angesichts der schwierigen Marktbedingungen sind wir mit dem Abschneiden in diesem Quartal zufrieden", sagt Goldman-Chef Lloyd Blankfein zurückhaltend optimistisch. Immerhin hatte er die Veröffentlichung der Quartalszahlen um einen Tag vorgezogen. Während einige Analysten die Meldung schon als Zeichen werteten, dass der Finanzsektor in den Vereinigten Staaten das Schlimmste hinter sich habe, warnten andere vor zu schneller Euphorie.

Denn erstens hat sich Goldman Sachs davor gehütet, einen Ausblick für die kommenden Monate vorzulegen. Zweitens hat der Monat Dezember – der wegen einer Umstellung des Bilanzierungszeitraums weder zum vierten Quartal 2008 noch zum ersten Quartal 2009 gehört – ebenfalls Miese gebracht: eine Milliarde Dollar Verlust.

Staatshilfen sollen zurückgezahlt werden

Trotzdem denkt das Geldinstitut nun sogar schon an die Rückzahlung der Staatshilfen. Und das soll so funktionieren: Durch die Ausgabe neuer Aktien will sich Goldman Sachs fünf Milliarden Dollar an frischem Kapital beschaffen. Mit diesem und anderem Geld sollen dann die im Herbst erhaltenen Staatshilfen in Höhe von zehn Milliarden Dollar voll zurückgezahlt werden. Dann wäre das Unternehmen nicht nur die Zinslasten los, sondern auch den ungeliebten Einfluss der Regierung etwa bei der Bemessung der Managergehälter. Auf Druck der Regierung hatte auch Goldman Sachs im vergangenen Jahr den liebgewonnenen Sonderstatus als Investmentbank aufgeben müssen.

Firmengebäude der US-Bank J.P. Morgan Chase (Foto: dpa)
Warten auf die aktuellen Zahlen: die US-Großbank J.P. Morgan ChaseBild: picture-alliance/ dpa

Was melden J.P. Morgan Chase und Citigroup?

Die Branche wartet nun gespannt darauf, mit welchen Zahlen die Mitbewerber in dieser Woche nachziehen werden. Zum Beispiel J.P. Morgan Chase – ein anderes Geldhaus, das sich ebenso wie Goldman Sachs in der Finanzkrise relativ gut geschlagen hat. Nicht so hoffnungsvoll könnte es dagegen bei der Citigroup aussehen. Diese Bank ist bislang einer der größten Verlierer in der aktuellen Krise - und die Beobachter rechnen auch jetzt wieder mit einem Minus. (ml/mag/rtr/dpa/afp)