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Golftourismus

Nina Haase7. November 2008

Die Stadt Belek an der türkischen Mittelmeerküste ist ein Touristenmagnet besonders für westeuropäische und russische Urlauber. Nicht nur wegen des Sandstrandes kommen die Touristen, auch wegen der Golfplätze.

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Ein Golfer holt aus
Immer mehr Golfer verschlägt es in die TürkeiBild: DW

"Wir machen zum ersten Mal so richtigen Golfurlaub", sagt Sebastian. Er ist aus Tilburg in den Niederlanden ins sonnige Belek gereist. Sebastian ist einer von immer mehr Touristen, die aus einem einzigen Grund in die türkische Stadt kommen: um Golf zu spielen.


Jeder Tag ein neuer Golfplatz

Der Golfplatz in Belek
Wo früher Pinienwälder standen, ist jetzt das prächtige Grün des angelegten Golfrasens zu bewundernBild: DW

Er schwärmt vom Golfurlaub an der türkischen Riviera: Das Wetter sei toll, die Golfplätze wunderschön. "Gestern haben wir den Sueno Dunes gespielt und morgen spielen wir den Montgomerie Club", erzählt er.

In einem zweiwöchigen Urlaub kann man in Belek fast jeden Tag auf einem anderen Golfplatz spielen. Der Montgomerie Golf Club ist einer von momentan elf Plätzen in der Umgebung und wurde gerade erst eröffnet. Das Design stammt vom schottischen Golfstar Colin "Monty" Montgomerie.


Grashügel statt Pinienwälder

Wo früher Pinienwald war, stehen jetzt nur noch vereinzelte Bäume. Statt dessen gibt es saftig grünen Grashügeln, unterbrochen von künstlichen Seen. An einigen Stellen wird aber wieder aufgeforstet.

Blick auf die türkische Stadt Belek
In der Umgebung von Belek gibt es elf GolfplätzeBild: DW

Beim Design des Platzes sollte möglichst viel von der natürlichen Umgebung erhalten bleiben, erklärt Geschäftsführer Cahit Sahin. "Nur die Verbindungen zwischen den Abschlagflächen sind gebaut, der Rest kann so bleiben, wie von der Natur vorhergesehen."

Türkische Umweltgruppen kritisieren jedoch, dass die Golfplätze zu viel Wasser benötigen. Für Sahin ist das aber kein Problem, denn das Wasser fließe von den nahegelegenen Bergen ohnehin Richtung Mittelmeer. Auf seinem Weg dahin bewässere es nebenbei die Golfplätze. Außerdem sei die Waldbrandgefahr nicht mehr so groß, weil viele Pinien abgeholzt wurden.

Die Golfplätze unterbrächen die Entflammungskette der Pinienwälder und seien "Feuerbremsen", erklärt auch Professor Tuncay Neyisci. Er unterrichtet Ökotourismus an der Akdeniz Universität. "Das hilft, das Risiko und die Gefahr von Waldbränden zu verringern."


Zwei Millionen Besucher im Jahr

Schild des Golfclubs Montgomerie
Der Golfclub Montgomerie: Benannt nach einem Schotten, angelegt in der Türkei, in der noch nicht so viele Menschen golfenBild: DW

Die Auswahl an Hotels in Belek ist groß: Die Betten in den eigens errichteten Gästevillen auf den Plätzen und in den 475 Sternehotels direkt am Strand sind auch im Winter belegt. Das liege am Golf- und am Kongresstourismus, sagt Sonay Yildirim von der Belek Tourismus Agentur Betuyab.

Er ist optimistisch, dass die Zahl der Besucher noch steigen wird, wenn auch die Türken den Golfsport für sich entdecken. "Wir wissen, dass wir momentan eine Million Besucher im Jahr haben. Diese Zahl könnte locker auf zwei Millionen ansteigen", sagt Yildirim.

"Golfspielen war einmal eine Nische, so vor zehn oder 15 Jahren. Heute zieht es mehr Leute an. Außerdem wird man heutzutage leichter Mitglied in einem Golfclub", erklärt er. Nach Belek wolle er auf jeden Fall zurück kommen. Zwar seien die Preise nicht besonders niedrig. "Aber es gibt einfach sehr viele Plätze in Belek. Also können viele Leute herkommen und wir treten uns trotzdem nicht auf die Füße."