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"Gott hat das Unmögliche getan"

25. Dezember 2012

Papst Benedikt XVI. hat an Weihnachten zu einer Überwindung des Egoismus aufgerufen. Mit der Geburt Christi vor rund 2000 Jahren habe Gott das Unmögliche getan und sei selbst Mensch geworden.

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Papst Benedikt, REUTERS
Urbi et Orbi Segen 2012Bild: Reuters

In seiner traditionellen Weihnachtsansprache auf dem Petersplatz in Rom betonte das Oberhaupt der katholischen Kirche: "Der Unendliche ist ein Kind geworden und in die Menschheit eingetreten". Gott habe damit Liebe und Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden mit sich gebracht. Der Mensch müsse sich diesem Gott im Glauben öffnen. Es gelte, Egoismus und jedes "Sich-Verschließen" zu überwinden. Und: Trotz aller Schwierigkeiten und Missstände in der Welt bestehe die zuverlässige Hoffnung, dass durch die Wahrheit Gottes letztlich Liebe, Gerechtigkeit und Frieden in die Welt komme.

Ihr dürft Gott nicht weg erklären, mahnt der Papst

Benedikt XVI. griff damit einen Gedanken seiner Mitternachtspredigt auf. Im Rahmen der Christmette hatte er davor gewarnt, Gott aus der Welt und dem Leben auszublenden und ihn abzuweisen. Man habe für Gott keinen Platz und keine Zeit, beklagte der Papst. Man sehe Gott nur als eine "Hypothese", man versuche, diese überflüssig zu machen und Gott "weg zu erklären." Es gehe den Menschen dann nur um das fassbare Glück und den Erfolge der eigenen Pläne.

Christmette in Rom

Tatsächlich müssten die Menschen aber wach werden für die Gegenwart Gottes, so der Weihnachtswunsch des Papstes. Gerade in den Leidenden, Verlassenen, Ausgestoßenen und Kindern rede Gott die Menschen an.

In seiner traditionellen Weihnachtsbotschaft richtete Benedikt den Blick auch auf die politischen Krisenherde in der Welt. In Syrien müsse das Blutvergießen beendet werden. In den Ländern des arabischen Frühlings und inbesondere in Ägypten gelte es, eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen, mahnte der Papst und er nahm Stellung auch zu Afrika: Er wünsche sich Frieden vor allem in Nigeria und Kenia, wo Islamisten "schreckliche Attentate" auf Gotteshäuser verübt hätten.

Der Stadt und dem Erdkreis

Nach seiner Weihnachtsbotschaft spendete das 85-jährige Kirchenoberhaupt den feierlichen Segen "Urbi et Orbi", der Stadt (Rom) und dem Erdkreis. In 65 Sprachen richtete er Weihnachtsgrüße an alle Welt. Auf Deutsch sagte er: "Die Geburt Jesu Christi, des Erlösers der Menschen, erfülle Euer Leben mit tiefer Freude und reicher Gnade; sein Friede möge in Euren Herzen wohnen. Gesegnete und frohe Weihnachten!" Die Weihnachtszeremonie mit dem Papst wurde von 65 TV-Stationen weltweit übertragen.

Der Anspruch der katholischen Kirche ist weltumfassend

Der Segen "Urbi et Orbi" gehört zu den bekanntesten Riten der römisch-katholischen Kirche. Die Formel "der Stadt und dem Erdkreis" geht auf die alten Römer zurück. Sie setzten die Stadt Rom mit dem gesamten Erdkreis gleich. Die Kirche fügte diese imperiale Formel dann im 13. Jahrhundert in ihr Ritual ein und bringt damit ihren weltumfassenden Anspruch zum Ausdruck. Insgesamt bekennen sich rund 1,2 Milliarden Menschen zum katholischen Glauben.

haz/qu (kna, dpa)