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Gourmetkritiker lieben Imbissbude

14. Dezember 2009

Die strengen Tester des "Gault Millau" haben eine Hamburger Wurstbraterei in ihren Restaurantführer 2010 aufgenommen. Der "Curry Queen" sei es zu verdanken, dass der Imbissbudenklassiker höheren Ansprüchen genüge.

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Currywurst mit Brötchen (Foto: dpa)
Lecker Wurst!Bild: picture-alliance / dpa

Wer die erste Currywurst wann genau, wo und wie überhaupt erfunden hat, darüber wird in wurstnahen Historikerkreisen zurzeit noch heftig gestritten. Die Metropolen Hamburg und Berlin, aber auch das Ruhrgebiet reklamieren die Wurstgeburt für sich. Im Fleisch verzehrenden Wettkampf um die beste deutsche Currywurst haben die Hanseaten nun einen klaren Punktsieg gelandet.

Currywurst und saisonale Leckereien

"Wir dachten, das ist ein Fake!" Als der Brief mit der Auszeichnung auf den Grill flatterte konnte es Sascha Basler erst nicht glauben. Doch die scharfzüngigen Gourmet-Kritiker des Gault Millau pflegen nicht zu scherzen. Zum ersten Mal haben sich die Feinschmecker tatsächlich einer Imbissbude angenommen. Imbissbude?

Innenraum des Imbiss 'Curry Queen' in Hamburg (Foto: Hannes Cunze)
Speisen unterm HirschBild: DW

Oh pardon. "Wir bezeichnen uns selbst als Wurst-Restaurant", korrigiert Geschäftspartnerin Bianka Habermann. Auf der Speisekarte findet sich nicht nur Kalbswurst vom Bio-Metzger, sondern auch Wagyu Kobe und Bison Büffel sowie saisonale Köstlichkeiten wie zum Beispiel Entenwürstchen mit Rotkohl und Knödel zur Weihnachtszeit.

Marktlücke Edelimbiss

15 Jahre lang waren die beiden Existenzgründer vorher in der Musikbranche tätig, fühlten sich ausgebrannt und wollten etwas ganz Neues machen. Da sie damals schon als Hobbyköche an internationalen Wettbewerben teilgenommen und es sogar bis in die Finalrunde geschafft hatten, entstand die Idee, in die Gastronomie einzusteigen. "Es gab aus unserer Sicht ganz klar eine Nische für einen Imbiss auf hohem Niveau", sagt Bianka Habermann.

Die Besitzer des Restaurants Curry-Queen, Sascha Basler und Bianka Habermann (Foto: Hannes Cunze)
Curry-Queen-Besitzer Sascha Basler und Bianka HabermannBild: DW

So eröffneten sie vor zwei Jahren die "Curry Queen" in Hamburg-Eppendorf. Seitdem sitzen dort Fast-Food-Feinschmecker aller Generationen im gediegenen Hamburger Edel-Imbiss-Interieur unter Hirschgeweih-Dekoration an schweren Holztischen vor weißen Keramikschälchen und genießen exquisite Wurstkreationen, fettlos gegrillt auf Lava-Stein

Keine Pommes

Sieben Curry-Gewürz-Mischungen stehen zur Auswahl. Dazu gibt es vier verschiedene hausgemachte Kartoffelsalat-Kompositionen, einen Ketchup nach selbst entwickelter Rezeptur, Bio-Rotwein aus Mallorca und sogar eine eigene Curry-Queen-Dessert-Eis-Kreation. Nur Pommes bestellt man in der Curry Queen vergeblich. "Weil wir einfach eine saubere Luft haben wollen im Laden. Für eine große Abluftanlage müssten wir extrem umbauen und diesen Aufwand haben wir bisher gescheut", sagt Habermann

Expansionsgelüste

Der Imbiss 'Curry Queen' in Hamburg (Foto: Hannes Cunze)
Die "Curry Queen" gibt sich von Außen ganz bescheiden...Bild: DW

Im nächsten Jahr eröffnen Sascha Basler und Bianka Habermann das zweite Wurst-Restaurant in der Hamburger Hafencity, dann auch mit einem ganz besonderen noch geheimen Frittenangebot. Und die Currywurst-Konkurrenz in Berlin und im Ruhrgebiet sollte sich schon mal warm anziehen, denn die erfolgreichen Hamburger Gourmet-Griller wollen mit einer Edelimbisskette auch die anderen Wurst-Hochburgen erobern. Sascha Basler: "Bochum, wir kommen!"

Autor: Ralf Gödde

Redaktion: Marlis Schaum