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Grünes Licht für Raubkunst-Zentrum

10. September 2014

Der Fall Gurlitt und seine Folgen: Das geplante Zentrum zur deutschlandweiten Suche nach NS-Raubkunst könnte noch in diesem Jahr an den Start gehen, kündigte Kulturstaatsministerin Monika Grütters an.

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Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien (Foto: Maurizio Gambarini/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Fast zwei Drittel der deutschen Museen hätten ihre Bestände noch nicht auf NS-Raubkunstverdacht hin untersucht, erklärte die CDU-Politikerin am Mittwoch (10.09.2014) in der Haushaltsdebatte des Bundestages. Nur in zehn Prozent der Fälle stünden die Mittel dafür bereit. Hier könne das mit Ländern und Kommunen vereinbarte Raubkunst-Zentrum helfen, so Grütters. Es soll noch in diesem Jahr seine Arbeit aufnehmen.

Das "Deutsche Zentrum Kulturgutverluste", so der offizielle Name, soll die Suche nach einst von den Nazis geraubten Kunstwerken in Museen, Archiven und Bibliotheken stärken. Sitz wird Magdeburg sein. Schon heute gibt es in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts die Koordinierungsstelle Magdeburg als zentrale deutsche Serviceeinrichtung für Kulturgutdokumentation und Kulturgutverluste, die seit rund 13 Jahren die Lost-Art-Online-Datenbank betreibt. Auf Lost Art werden Kunstwerke dokumentiert, die vermisst werden oder deren Herkunft nicht geklärt ist.

Die Entdeckung der umfangreichen Kunstsammlung des Mitte des Jahres verstorbenen Kunsterben Cornelius Gurlitt hatte die Debatte um die Suche nach NS-Raubkunst neu entfacht. Gurlitt war im Herbst 2011 zufällig ins Visier der Justiz geraten. Bei einer Durchsuchung in seiner Schwabinger Wohnung entdeckten die Ermittler dann im Februar 2012 Hunderte Meisterwerke, von denen viele seit dem Zweiten Weltkrieg als verschollen galten.

bor/rey (dpa)