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Grabar-Kitarovic siegt laut Umfragen in Kroatien

11. Januar 2015

Amtierender Präsident gegen ehemalige Außenministerin: Diese beiden Kandidaten traten im jüngsten EU-Mitglied Kroatien zur Stichwahl um das Präsidentenamt an. Nach den Prognosen zeichnet sich eine kleine Sensation ab.

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Stichwahl Präsidentschaftswahlen Kroatien Kolinda Grabar Kitarovic
Bild: Reuters

Die ehemalige Außenministerin Kolinda Grabar-Kitarovic ist laut Nachwahlbefragungen zur neuen Präsidentin Kroatiens gewählt worden. Die konservative Politikerin setzte sich demnach in einer Stichwahl gegen den amtierenden Präsidenten Ivo Josipovic durch. Auf Grabar-Kitarovic entfielen 51,4 Prozent der Stimmen, wie der TV-Sender HRT unter Berufung auf Umfragen des Instituts Ipsos Puls berichtete. Amtsinhaber Josipovic kam demnach auf 48,6 Prozent.

Politische Sensation

Sollte dieses Ergebnis amtlich bestätigt werden, käme es einer kleinen politischen Sensation gleich. Grabar-Kitarovic war als krasse Außenseiterin gegen den Amtsinhaber ins Rennen gegangen. Schon in er ersten Wahlrunde vor zwei Wochen hatte sich die Überraschung abgezeichnet. Obwohl alle Umfragen Josipovic einen Vorsprung von weit über zehn Prozentpunkten vorausgesagt hatten, gewann er die erste Runde nur hauchdünn.

Überraschend hohe Wahlbeteiligung

Die Wahllokale schlossen um 19:00 Uhr. Erste offizielle Ergebnisse sollen gegen 22.00 Uhr vorliegen. Die Wahlbeteiligung war deutlich höher als bei der ersten Runde. Damals hatten nur weniger als die Hälfte der 3,8 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme abgeben. Das gestiegene Interesse führten Meinungsforscher auf den erwarteten äußerst knappen Ausgang der Abstimmung zurück. Besonders groß war der Ansturm im benachbarten Bosnien-Herzegowina, wo die kroatische Minderheit ebenfalls wählen darf.

Wirtschaftskrise als Wahlkampfthema

Die 46-jährige Grabar-Kitarovic hatte schon mehrere wichtige Ämter inne. Die ehemalige kroatische Botschafterin in Washington wurde 2011 zur stellvertretenden Generalsekretärin der NATO berufen. Sie warf Josipovic im Wahlkampf vor, er sei mit dem Versuch gescheitert, die Regierung zu Reformen zu ermuntern.

Beide Kandidaten hatten die Ankurbelung der Wirtschaft in den Mittelpunkt ihres Wahlkampfes gestellt. Kroatien wird derzeit von einer schweren Wirtschaftskrise heimgesucht. Die Arbeitslosenquote liegt bei 20 Prozent, bei den jungen Erwachsenen ist sogar jeder Zweite ohne Job.

cr/uh (dpa, afp)