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Grafite ist Fußballer des Jahres

2. August 2009

Wolfsburgs Torschützenkönig Grafite und Meistercoach Felix Magath sind zum Spieler und Trainer des Jahres gekürt worden. Fußballerin des Jahres wurde Inka Grings vom FCR Duisburg.

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Wolfsburgs Grafite, Foto: AP/Axel Heimken
Torschützenkönig GrafiteBild: AP

Der Brasilianer Grafite ist Deutschlands "Fußballer des Jahres" 2009. Der 30 Jahre alte Stürmer vom Meister VfL Wolfsburg erhielt bei der Umfrage des Fachmagazins kicker unter Deutschlands Sportjournalisten 331 Stimmen und ist somit nach Ailton (2004) und Ribery (2008) der dritte ausländische Spieler, der diese Wahl gewann. Platz zwei hinter dem Torschützenkönig der vergangenen Saison belegte der vor vom VfB Stuttgart zu Bayern München gewechselte Mario Gomez mit 171 Stimmen vor Grafites Wolfsburger Sturmpartner Edin Dzeko (169).

"Trainer des Jahres" wurde Felix Magath, der den VfL Wolfsburg zur ersten Meisterschaft der Vereinsgeschichte geführt hat.Zur "Fußballerin des Jahres" wurde Nationalspielerin Inka Grings vom FCR Duisburg gewählt Und zum besten Fußballer aus 50 Jahren wurde "Kaiser" Franz Beckenbauer gekürt.

Grafite holt das Triple

Grafites Tor mit der Hacke gegen Bayern München am 4. April 2009. Foto: AP Photo/Gero Breloer
Grafite und sein Zaubertor gegen die BayernBild: AP

Meisterschaft, Torjägerkanone und nun "Fußballer des Jahres": Für Wolfsburgs Stürmer Grafite ist mit dem Triple innerhalb weniger Wochen ein Traum in Erfüllung gegangen. "Ohne die Mannschaft und ohne den Trainer hätte ich diesen Erfolg nicht haben können. Ich bin überglücklich", sagt der Stürmer. Edinaldo Batista Libanio (Künstlername Grafite) zauberte mit Edin Dzeko und Zvjezdan Misimovic im "magischen Dreieck" des VfL und erzielte 28 Treffer. Doch der 2007 für rund acht Millionen Euro vom französischen Erstligisten Le Mans UC 72 zum VfL gewechselte Grafite glänzte nicht nur als Torschütze: In seinen lediglich 25 Einsätzen der vergangenen Spielzeit verzeichnete er zudem elf Torvorlagen.

Auch außerhalb des Platzes kommt Grafite gut bei den Wolfsburger Fans an. Längst fühlt sich der Südamerikaner in Niedersachsen heimisch, was seine vorzeitige Vertragsverlängerung bis 2012 unterstreicht. Für Trainer Felix Magath ist die Ehrung von Grafite, dessen einzigartiges Solo gegen Bayern München besonders für Furore gesorgt hatte, deshalb "verdient." Er habe eine wichtige Rolle für die Mannschaft gespielt und aus seinen Möglichkeiten das Maximale herausgeholt.

Ehrung für den harten Hund

Felix Magath mit Meisterschale, Foto: (AP/Joerg Sarbach
Meistermacher MagathBild: AP

Magath selbst wurde zum dritten Mal nach 2003 (VfB Stuttgart) und 2005 (Bayern München) zum besten Trainer der Saison gekürt. "Der Titel mit Wolfsburg und diese Auszeichnung sind etwas Besonderes für mich", freute sich der neue Trainer des FC Schalke 04. Der 56-Jährige führte Wolfsburg überraschend zur Meisterschaft und unterstrich dadurch seinen Ruf als Erfolgstrainer. Der frühere Nationalspieler, der schon in seiner aktiven Karriere beim Hamburger SV so ziemlich alles gewonnen hat, gilt in der Branche als harter Hund. "Ich habe schon 1993 bei den Amateuren des FC Bremerhaven mit Medizinbällen gearbeitet und werde es in den nächsten Jahren weiter so tun", erläutert Magath.

Für Erfolg soll Magath nun bei Schalke 04 sorgen. Der frühere Bayern-Coach, der mit den Münchnern 2005 und 2006 das Double gewonnen hat, stellt sich der hohen Erwartungshaltung jedoch gelassen: "Es ist meine Aufgabe in diesem Verein, der so viel Herz und Leidenschaft hat, kühlen Kopf zu bewahren und ihn so weit zu bringen, dass man in den nächsten Jahren die Meisterschale in den Händen halten kann."

Grings mit Comeback

Inka Grings
Inka GringsBild: picture-alliance / Sven Simon

Erst das gelungene Nationalmannschafts-Comeback nach 40-monatiger Abstinenz, dann der Gewinn des kleinen Doubles und jetzt ihre zweite Wahl nach 1999 zur "Fußballerin des Jahres": Inka Grings befindet sich weiter in der Erfolgsspur. Mit 343 Stimmen distanzierte die 30-jährige vom FCR Duisburg deutlich die dreimalige Weltfußballerin Birgit Prinz (97). Die Frankfurterin hatte die Abstimmung zuletzt achtmal in Folge gewonnen.

Grings hatte sich im Juni zum zweiten Mal in Folge die Bundesliga-Torjägerkrone gesichert. Mit ihren Treffern ebnete sie den Duisburgerinnen zudem den Weg zum UEFA-Cup-Triumph und zum DFB-Pokalsieg. Dabei schien die internationale Karriere von Grings vor vier Jahren vorzeitig beendet zu sein. Nach einem Zerwürfnis mit DFB-Trainerin Silvia Neid konnten erst Ende 2008 bei einem Krisengipfel die Differenzen ausgeräumt werden. Nach drei Jahren und vier Monaten Zwangspause feierte Grings im Februar ihr Comeback in der Nationalmannschaft - und das auf ihre ganz typische Weise: Mit einem Tor nach nur 78 Sekunden.

Fußballer des Jahres

1. Grafite (VfL Wolfsburg) 331 Stimmen

2. Mario Gomez (VfB Stuttgart) 171

3. Edin Dzeko (VfB Stuttgart) 169

4. Diego (Werder Bremen) 103

5. Franck Ribery (Bayern München) 65

Trainer des Jahres

1. Felix Magath (VfL Wolfsburg) 778 Stimmen

2. Markus Babbel (VfB Stuttgart) 65

3. Lucien Favre (Hertha BSC Berlin) 23

4. Michael Oenning (1. FC Nürnberg) 20

Jürgen Klopp (Borussia Dortmund) 20

Fußballer aus 50 Jahren

1. Franz Beckenbauer 357 Stimmen

2. Uwe Seeler 121

3. Gerd Müller 77

4. Günter Netzer 47

5. Oliver Kahn 24

Lothar Matthäus 24

Fußballerin des Jahres

1. Inka Grings (FCR Duisburg) 343 Stimmen

2. Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt) 97

3. Fatmire Bajramaj (FCR Duisburg) 87

4. Anja Mittag (Turbine Potsdam) 64

5. Nadine Angerer (1. FFC Frankfurt) 32

(ab, to, dpa, sid)