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Greenpeace lobt Apple für grüne Energie

10. Januar 2017

Gigantische Server-Farmen sorgen dafür, dass immer größere Datenmengen immer schneller um die Erde gejagt werden können. Doch wie groß ist der Anteil von grüner Energie bei Big Data? Greenpeace hat nachgefragt.

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Apple Logo China Apple Store
Bild: Getty Images/VCG

Erneuerbare Energien spielen beim Speichern und Übertragen von Daten im weltweiten Netz eine immer größere Rolle. Doch nach einer aktuellen Studie der Umweltschutz-Organisation Greenpeace, haben einige der großen Anbieter noch erhelichen Nachholbedarf.

Als vorbildlich stufte dagegen Greenpeace die US-Technologieriesen Apple, Facebook und Google ein. Ihnen wurden gute Noten beim Einsatz erneuerbarer Energien bescheinigt. Mit 83 Prozent genutztem Strom aus regenerativen Quellen belege Apple dabei das dritte Jahr in Folge den Spitzenplatz in der Rangliste, teilte die Umweltschutz-Organisation am Dienstag mit. Es folgen Facebook (67 Prozent), Google mit 56 Prozent und HP mit 50 Prozent. Dagegen setze Amazon mit seinen Webservices AWS weiterhin auf Kohle- und Atomstrom, heißt es im Greenpeace-Report "Grüner Klicken".

Schweden Facebook Server Symbolbild Datenschutz
Apple Server Farm im schwedischen Lulea: Wasserkraft produziert den Strom, niedrige Temperaturen am Polarkreis sparen Energie für die Kühlung Bild: picture-alliance/dpa/S. Lindholm

"Schon jetzt verbrauchen Internetnutzer beim Streamen von Musik und Filmen gigantische Mengen an Strom", sagte Niklas Schinerl, Energieexperte bei Greenpeace. "Wäre das Internet ein Land, so hätte es weltweit den sechstgrößten Stromverbrauch."

Video-Streamen mit 'schmutziger' Energie

Amazon Web Services (AWS), weltweiter Marktführer im Cloud Computing, der auch Daten für Unternehmen wie Netflix, Pinterest und Spotify hostet, ist nach den Angaben von Greenpeace eines der Schlusslichter bei der Nutzung von grüner Energie. Zu Spitzenzeiten machten über Netflix gestreamte Serien und Spielfilme heute bereits mehr als ein Drittel des Datenverkehrs in Nordamerkia aus, so Greenpeace. Dabei setze Amazon vorwiegend auf Kohle und Atomstrom, nur 17 Prozent stammten aus erneuerbaren Quellen.

Deutschland Berlin Bildschirm mit Netflix
Netflix setzt auf Server von Amazon Web Services (AWS), einem der Schlusslichter des Greenpeace-Reports Bild: picture-alliance/dpa/B. von Jutrczenka

"Wenn Amazon, Netflix und andere nicht schnell und konsequent auf erneuerbare Energien umsteigen, werden sie zur Schmuddelecke im Klimaschutz", sagt Schinerl. 

Unternehmen wie Salesforce, Microsoft und IBM rangieren unter den Top 15 der Greenpeace-Tabelle noch auf den Platzen fünf bis sieben. Schlusslichter sind Amazon (Platz 12) und der IT-Dienstleister Samsung SDS, gefolgt vom Datenbankanbieter Oracle und der südkoreanischen Suchmaschine Naver.

tko/hb (dpa/Greenpeace)