1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Gespräche mit Bankenverband

27. Januar 2012

Griechenland und seine privaten Geldgeber ringen weiter um einen Kompromiss über den geplanten Schuldenschnitt. Der Chef des Internationalen Bankenverbandes, Dallara, traf sich mit Regierungschef Papademos.

https://p.dw.com/p/13rEf
Griechische Flaggen vor der Akropolis (Foto: dapd)
Stürmische Zeiten in AthenBild: dapd

Bei der Unterredung zwischen Charles Dallara und dem griechischen Premier Lucas Papademos sowie seinem Finanzminister Evangelos Venizelos habe es "einige Fortschritte" gegeben, sagte ein Sprecher des Bankenverbandes. Die Gespräche sollen den Angaben zufolge an diesem Freitag fortgesetzt werden. Athen sei optimistisch, dass die Verhandlungen über den Schuldenschnitt bis zum Wochenende oder spätestens Anfang kommender Woche abgeschlossen werden könnten, hieß es aus dem Finanzministerium in Athen.

Ein neues Hilfsprogramm für Athen

Wie die "Financial Times Deutschland" (Freitagausgabe) berichtet, wollen sich die Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone möglicherweise am kommenden Montagabend treffen, um über die Umschuldung Griechenlands und das nächste Hilfsprogramm zu beraten. In der Umgebung von EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy hieß es der Zeitung zufolge, ein solches Treffen unmittelbar nach dem regulären EU-Gipfel am Montagnachmittag sei nicht ausgeschlossen.

Der angestrebte freiwillige Forderungsverzicht der privaten Gläubiger soll Griechenlands Schulden um rund 100 Milliarden Euro drücken. Streitpunkt sind aber nach wie vor die Zinsen für neue, langfristige Anleihen. Die Banken und andere Gläubiger wollen bislang nicht weniger als vier Prozent im Durchschnitt. Der Internationale Währungsfonds IWF und wichtige EU-Staaten verlangen für die neuen Anleihen dagegen einen Zinssatz von maximal 3,5 Prozent, weil sonst die Last für Griechenland immer noch zu groß sei.

Ziehen die Investoren mit?

Selbst wenn eine Absichtserklärung über einen Schuldenschnitt zustande kommt, bedeutet das aber noch keinen endgültigen Erfolg für die dringend benötigte Umschuldung. Denn es steht noch nicht fest, wie viele Investoren sich tatsächlich daran beteiligen. Vor diesem Hintergrund könnte die Europäische Zentralbank EZB ins Spiel kommen, die riesige Mengen griechischer Anleihen gekauft hat und damit ihrerseits einer der größten Gläubiger Athens ist.

Der Vorsitzende der Eurogruppe, Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker, schloss nicht aus, dass neben den privaten Gläubigern auch die EZB und die Euro-Staaten Griechenland Schulden erlassen müssen. Solche Lösungsvorschläge halte er "nicht für völlig absurd", sagte Juncker dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe).

Autor: Marko Langer (dapd, rtr, dpa)
Redaktion: Christian Walz