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Nachbarn fürchten den Flächenbrand

29. Juni 2015

Bei den Nachbarn Griechenlands geht die Angst um: Mazedonien wies seine Banken an, ihre Guthaben von griechischen Banken abzuziehen. Andere Staaten wollen folgen.

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Skopje, Stadtzentrum (Foto: Nenad Velickovic)
Bild: DW/N. Velickovic

Als erstes Nachbarland Griechenlands hat Mazedonien Maßnahmen zum Schutz der eigenen Banken eingeleitet. Die Zentralbank des Landes wies die Banken des Landes an, ihre bei griechischen Banken liegenden Guthaben zurückzuholen.

Damit sollten die Kreditinstitue vor der finanziellen Instabilität geschützt werden, die das benachbarte Griechenland bedrohe, teilte die Zentralbank in Skopje mit. Außerdem wurden weitere finanztechnische Maßnahmen beschlossen, die den Abfluss von Geldern nach Griechenland eindämmen sollen.

Wie es weiter hieß, sollen diese Schritte zunächst nur für sechs Monate gelten. Die Zentralbank will mit allen Mitteln verhindern, dass Kapital in größeren Mengen aus Mazedonien abgezogen und dadurch die Stabilität des Finanzsystems gestört werden könnte.

15 bis 20 Prozent Anteil

Mazedonien ist damit das erste Nachbarland Griechenlands, das konkrete Schritte einleitet. Der Grund: Rund 20 Prozent der mazedonischen Bankguthaben liegen auf griechischen Banken.

Aber auch in anderen Staaten des südlichen Balkans steigt die Nervosität: Die Notenbank Serbiens kündigte ähnliche "Vorsorgemaßnahmen" für Banken an, die sich mehrheitlich in griechischem Besitz befinden. Bei den Maßnahmen handele es sich ebenfalls um Kapitalverkehrskontrollen. In Serbien haben griechische Banken einen Marktanteil von 15 Prozent.

In Bukarest sagte ein Mitarbeiter einer Bank, die ihre Muttergesellschaft in Griechenland hat, der Zahlungsverkehr zwischen dem Tochterunternehmen und der Konzernmutter unterliege schon länger Restriktionen. Ähnliche Äußerungen waren auch aus Bulgarien Hauptstadt Sofia zu hören.

mm/SC (afp, rtr)