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Griechische Märkte auf Talfahrt

29. Dezember 2014

Die gescheiterte Präsidentenwahl hat die griechischen Anleger am Montag verschreckt. Aktien fielen ins Bodenlose, während die Rendite für griechische Staatsanleihen in die Höhe schoss.

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Börse in Athen (Foto: epa)
Bild: picture-alliance/dpa

Griechenlands Staatsanleihen sind am Montag angesichts der vorgezogenen Neuwahlen und eines möglichen Wahlsiegs des Linksbündnisses Syriza massiv eingebrochen. Unmittelbar nachdem der dritte und letzte Anlauf zur Wahl eines neues Staatspräsidenten gescheitert war, gerieten die Kurse unter Druck. Die Rendite für Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren stieg gegen Mittag um 0,91 Prozentpunkte auf 9,12 Prozent. Die Rendite stand damit nur knapp unter dem Jahreshoch von 9,21 Prozent von Mitte Dezember.

Nach der gescheiterten Präsidentenwahl in Athen legten auch die Renditen von Staatsanleihen weiterer Länder der Eurozone spürbar zu. So stieg der Zinssatz für zehnjährige Staatsanleihen aus Italien um 0,11 Prozentpunkte auf 2,00 Prozent und die Rendite für 10-jährige Papiere aus Spanien um 0,10 Prozentpunkte auf 1,70 Prozent. Neben Staatsanleihen geriet auch Griechenlands Aktienmarkt nach der Wahlentscheidung stark unter Druck. Im Mittagshandel brach die Börse in Athen etwa zehn Prozent ein. Auch am Frankfurter Aktienmarkt gerieten die Aktien unter Verkaufsdruck. Allerdings hielt sich der Verlust in Grenzen.

Der frühere EU-Kommissar Stavros Dimas verfehlte als Präsidentschaftskandidat auch im dritten Anlauf die erforderliche Mehrheit von 180 Stimmen. Lediglich 168 Abgeordnete stimmten für ihn. Damit muss das Parlament aufgelöst und Neuwahlen ausgerufen werden, die in den kommenden Wochen stattfinden sollen. In Umfragen liegt die reformkritische Syriza-Partei vorne. Investoren sorgen sich, dass ein Wahlsieg von Syriza die Rettungspolitik von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) in Gefahr bringen könnte. Ein Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone gilt aber als unwahrscheinlich.

zdh/ul (dpa, rtr)