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DFB-Team im Halbfinale

4. September 2009

Die deutschen Fußball-Frauen setzen ihren Weg in Richtung Titelverteidigung bei der EM in Finnland unbeirrt fort. Im Viertelfinale besiegten sie Italien mit 2:1.

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Die deutsche Nationalspielerin Inka Grings jubelt über ihr Tor zum 1:0 zusammen mit Mannschaftskameradin Melanie Behringer (links). Die Italienerin Marta Carissimi schaut weg. (Foto: dpa)
Überfliegerin Inka Grings bei ihrer Lieblingsbeschäftigung: JubelnBild: DPA
Kerstin Garefrekes (links) im Luftkampf mit den Italienerinnen Sara Gama (Mitte) und Anna Picarelli (Foto: AP)
Italiens Abwehr unter Druck: Kerstin Garefrekes fordert Torhüterin PicarelliBild: AP

Was wären die deutschen Fußball-Frauen in diesen Tagen ohne ihre Inka Grings? Die Fußballerin des Jahres erzielte gegen Italien ihre Turnier-Treffer Nummer drei und vier (4./47.) und schoss die Titelverteidigerinnen damit im Alleingang ins Halbfinale. Das Gegentor erzielte Mannschaftsführerin Patrizia Panico in der 63. Minute.

Anders als die Männer sind Italiens Fußball-Frauen nur internationales Mittelmaß. Daher verwunderte es nicht, dass sich die deutsche Mannschaft in Lahti schnell ein Übergewicht auf dem Platz erspielte. Durch den frühen Treffer zum 1:0 schienen die Rollen auch gleich verteilt. Aber Kerstin Garefrekes, Grings und Rekord-Nationalspielerin Birgit Prinz versäumten es, ihre Chancen zu verwerten und die Führung auszubauen. "Ich denke, wir hatten genug Möglichkeiten," kritisierte Bundestrainerin Silvia Neid denn auch nach der Begegnung, "und in der ersten Halbzeit waren wir ein bisschen halbherzig im Zweikampfverhalten", freute sich aber über den Halbfinaleinzug: "es ist einfach schwer, gegen Italien zu spielen".

Und dann kam der Schlendrian ...

Kim Kulig (links), Anna Marie Picarelli (unten) und Elissabetta Tona im Kampf um den Ball (Foto: dpa)
Kim Kulik (links) kommt einen Schritt zu spätBild: DPA

Die zweite Halbzeit war gerade erst angepfiffen, da schlug Inka Grings, schon wieder zu. Nichts war ihr anzumerken von der Knieprellung, die sie im letzten Gruppenspiel gegen Island am Montag (1:0) erlitten hatte, und die ihren Einsatz im Viertelfinale sogar kurzzeitig in Frage gestellt hatte.

Aber statt jetzt die endgültige Entscheidung herbeizuführen, ließ es das DFB-Team in der Folge lockerer angehen und musste so den Anschlusstreffer durch Patrizia Panico (63.) hinnehmen. Es war die erste nennenswerte Tormöglichkeit der Italienerinnen überhaupt in diesem Spiel. In puncto Effektivität unterscheiden sich die Damen also offenbar kaum von den ruhmreichen Herren. Fortan begann das große Zittern, das in der Nachspielzeit seinen Höhepunkt fand, als Torfrau Nadine Angerer mit einem unglaublichen Reflex einen Kopfball Panicos aus dem Winkel kratzte und damit den Ausgleich und einen mögliche Verlängerung verhinderte.

Wermutstropfen Ariane Hingst

Die deutsche Mannschaft trifft nun im Halbfinale am Montag auf auf Norwegen. Dei Norwegerinnen setzten sich in Helsinki mit 3:1 gegen Schweden durch. Für Abwehrchefin Ariane Hingst ist die EM vorzeitig beendet. Die 30-Jährige zog sich eine Meniskusverletzung im linken Knie zu und muss operiert werden - eine echte Schwächung der deutschen Mannschaft auf dem Weg zur Titelverteidigung. Aber so lange Inka Grings vorne weiter so gut trifft, kann man sich Ausfälle in der Abwehr hoffentlich erlauben.

Bericht: Tobias Oelmaier
Redaktion: Stefan Nestler