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Große Sause auf dem Traumschiff

Stefan Nestler (mit sid,dpa)15. August 2012

Die MS Deutschland hat aus London kommend in Hamburg angelegt. An Bord waren 217 deutsche Olympiastarter. Und die ließen es noch einmal richtig krachen.

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Das Kreuzfahrtschiff "MS Deutschland" fährt mit mehr als 200 deutschen Teilnehmern der Olympischen Spiele 2012 an Bord im Hafen in Hamburg ein (Foto: picture-alliance/dpa)
MS Deutschland im Hafen in HamburgBild: picture-alliance/dpa

"Diejenigen, die aus unserer Olympia-Mannschaft nicht auf dem Schiff waren, haben etwas verpasst", sagte Fechterin Monika Sozanska. "Die Spiele sind vorbei. Enttäuschung, Freude, alles war dabei. Jetzt verarbeiten wir gemeinsam." Das war eine diplomatische Umschreibung der Party, die 217 der 391 deutschen Olympiastarter an Bord der MS Deutschland feierten. Gewichtheber Almir Velagic, ein 138 Kilo-Mann, sprang von einer zwei Meter hohen Bronzestatue in den Pool des Luxusschiffes und erreichte die Wasseroberfläche durchaus gewollt mit seinem Allerwertesten. Die Umstehenden wurden geduscht.

Spaß am Pool

Weniger Spritzer erzeugten die Wasserspringer Patrick Hausding und Sascha Klein, die zwar in London ohne Medaille geblieben waren, aber demonstrierten, dass sie ihren Sport nicht verlernt haben. "Es war die letzte Chance, in dieser Saison noch ein paar Schrauben zu üben", verkündete Hausding mit einem Augenzwinkern. Nur knapp entging der mit Silber dekorierte Turner Fabian Hambüchen einem unfreiwilligen Bad im Pool, zu dem ihm Fechterin Britta Heidemann verhelfen wollte, ebenfalls eine Silbermedaillengewinnerin der Spiele in London.

Party der deutschen Olympiastarter auf der MS Deutschland (Foto: picture-alliance/dpa)
Die Party der Sportler hatte olympisches NiveauBild: picture-alliance/dpa

Polonaise mit Bach

Deutschlands oberster Sportfunktionär hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits diskret zurückgezogen. Bei der Polonaise über das Schiffsdeck hatte sich Thomas Bach zuvor jedoch noch eingereiht – eine angemessene Partybeteiligung für einen Vizepräsidenten des Internationalen Olympischen Komitees. Schadensmeldungen blieben diesmal übrigens aus – auch wenn einige deutsche Hockeyspieler mit an Bord waren und Jan Philipp Rabente versprochen hatte: "Wir sind nicht auf die MS Deutschland gekommen, um uns auszuruhen." Bei der rauschenden Gold-Feier des Hockeyteams in der Nacht nach ihrem Olympiasieg war noch einiges an Bord des Schiffs zu Bruch gegangen.

Mit Sonnenbrille

Auf dem letzten Stück der Reise wurde das Kreuzfahrtschiff von rund 80 kleineren Booten die Elbe hinauf begleitet. Im Hamburger Hafen begrüßten Tausende von Fans die Olympiastarter begeistert. Viele Sportler trugen Sonnenbrillen – wahrscheinlich nicht nur wegen des schönen Wetters. Die Olympiasieger trugen sich später noch ins Goldene Buch der Stadt Hamburg ein. Mit elf Gold-, 19 Silber- und 14 Bronzemedaillen war das deutsche Olympia-Team in der Nationenwertung auf dem sechsten Platz gelandet.