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Großeinsatz gegen Familienclan in Berlin

12. April 2016

Mehr als 200 Polizeibeamte gehen in Berlin gegen mutmaßlich kriminelle Mitglieder einer Großfamilie vor. Insgesamt gab es acht Festnahmen.

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Polizeifahrzeuge in Berlin (Foto: dpa)
javascript:;Bild: picture-alliance/dpa/G. Fischer

Die groß angelegte Polizeiaktion gegen mutmaßlich kriminelle Mitglieder eines arabischen Familienclans begann im Morgengrauen: 220 Polizisten, unter ihnen 60 Mitglieder des Berliner Sondereinsatzkommandos, durchsuchten in Neukölln und zwei anderen Stadtteilen 14 Wohnungen und Geschäfte.

Acht Festnahmen

Sechs mit Haftbefehl gesuchte Männer wurden festgenommen, wie Polizeisprecher Stefan Redlich weiter mittteilte. Es wurden Schmuck, Bargeld, ein Porsche sowie eine Schusswaffe sichergestellt. Redlich. warnte zugleich vor einer generellen Vorverurteilung aller Familienmitglieder: "Wir ermitteln gegen Einzelpersonen, nicht gegen Familien." Zwei weitere Festnahmen gab es in der Gropiusstadt.

Polizisten führen einen der Festgenommenen ab (Foto: dpa)
Polizisten führen einen der Festgenommenen abBild: picture-alliance/dpa/G. Fischer

Der Einsatz richtete sich laut Redlich unter anderem gegen Verdächtige im Zusammenhang mit einem spektakulären Raub im Luxuskaufhaus KaDeWe. Dort hatten fünf Männer im Dezember 2014 Uhren und Schmuck im Wert von 817.000 Euro erbeutet. Drei mutmaßliche Täter im Alter von 26 bis 29 Jahren müssen sich deshalb derzeit vor dem Berliner Landgericht verantworten. Ob unter den jetzt Festgenommenen weitere Tatbeteiligte sind, ist nicht bekannt.

Ermittelt wird auch wegen eines Auftragsmordes und illegalen Waffenbesitzes. Hierbei handelt es sich nach Agenturberichten offenbar um einen Angriff, der im Oktober vergangenen Jahres auf einen Mann in der Gropiusstadt verübt worden war. Der damals 42-jährige war durch Schüsse schwer verletzt worden, überlebte aber.

"Schlag gegen Organisierte Kriminalität"

Berlins Innensenator Frank Henkel zeigte sich zufrieden mit dem Großeinsatz. "Dieser Schlag gegen die Organisierte Kriminalität zeigt, dass der Staat entschlossen gegen die Unterwelt vorgeht", sagte der CDU-Politiker. Berlin dulde keine rechtsfreien Räume. "Das gilt für kriminelle Mitglieder arabischstämmiger Großfamilien genau wie für jeden anderen in unserer Stadt."

wl/mak (dpa)