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Grundlage für den Wiederaufbau

22. Januar 2002

Nach Jahrzehnten des Krieges kann Afghanistan ohne fremde Hilfe nicht überleben. Die internationale Gemeinschaft will sich daher weiter engagieren und hat der Übergangsregierung Aufbauhilfe in Milliardenhöhe zugesagt.

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Bundesentwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-ZeulBild: AP

Die auf der Geberkonferenz für Afghanistan in Tokio vertretenen rund 60 Staaten und mehr als 20 Nichtregierungsorganisationen sicherten dem Chef der Übergangsregierung Afghanistans, Hamid Karsai, Finanzhilfen von insgesamt mehr als 4,5 Milliarden Dollar (5,1 Milliarden Euro) zu. Das gaben die Vorsitzenden der Konferenz am Dienstag (22. Januar 2002) zum Abschluss ihrer zweitägigen Tagung in Tokio offiziell bekannt.

Deutschland beteiligt sich nach Angaben von Bundesentwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul in den nächsten vier Jahren mit 320 Millionen Euro am Wiederaufbau des zerstörten Landes.

Langfristiges Interesse

Für dieses Jahr belaufen sich die Zusagen auf "über 1,8 Milliarden Dollar". Die Delegierten einigten sich auf die schnelle Bereitstellung der Mittel. Der Finanzminister der afghanischen Übergangsregierung, Hedayat Amin Arsala, zeigte sich über die großzügige Hilfe dankbar und versprach, die Mittel effizient zum Wohl der Bevölkerung und der Sicherung von Stabilität einzusetzen. Die Geberkonferenz sagte Afghanistan zu, man werde dem Land langfristig zur Seite stehen. Als deutsche Vertreterin auf der Geberkonferenz betonte Bundesentwicklungshilfeministerin Wieczorek-Zeul auch das dauerhafte Interesse der Bundesrepublik am Wiederaufbau Afghanistans. Dabei wolle man sich besonders für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Beteiligung von Frauen am Entwicklungsprozess einsetzen. "Worauf wir alle besonders Wert legen, ist, dass die Frauen ihre Rechte wieder zurückerhalten und dass hat die Konferenz sehr deutlich gemacht", sagte die Ministerin in Tokio.

Schwerpunkte des Wiederaufbaus

Die afghanische Übergangsregierung versprach Transparenz, Effizienz und Zuverlässigkeit. Als Schwerpunktbereiche für den Wiederaufbau ihres kriegszerstörten Landes führte die Übergangsregierung unter anderem den Aufbau einer funktionsfähigen Verwaltung, einschließlich der Zahlung der Gehälter der Staatsbediensteten. Weitere Priorität komme der Erziehung speziell von Mädchen, dem Gesundheitsbereich, Infrastrukturmaßnahmen, der Entwicklung der Landwirtschaft einschließlich der Nahrungsmittelsicherheit und der Wasserversorgung zu. (pf)