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Neuer Präsident soll Guinea-Bissau Stabilität bringen

19. März 2012

Guinea-Bissau hat zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren einen neuen Präsidenten gewählt. Die Bürger hoffen, dass das neue Staatsoberhaupt dem politisch instabilen Land zu Sicherheit und Frieden verhelfen kann.

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Anhänger der Kandidaten für die Präsidentenwahl fahren durch die Straßen (Foto: Helena Ferro de Gouveia/DW)
Bild: DW/Ferro de Gouveia

Knapp 600.000 Menschen waren in Guinea-Bissau aufgerufen, einen Nachfolger für den im Januar an den Folgen von Diabetes verstorbenen Staatschef Malam Bacai zu bestimmen. Dessen Vorgänger João Bernardo Vieira war 2009 bei einem Anschlag getötet worden. So war die Präsidentenwahl am Sonntag bereits die zweite Abstimmung innerhalb von knapp drei Jahren.

Großer Andrang beim Urnengang

Neun Kandidaten bewarben sich um das höchste Amt in dem westafrikanischen Land. Zu den aussichtsreichsten Bewerbern gehörten der ehemalige Präsident Kumba Yala und der frühere Ministerpräsident Carlos Gomes Júnior.

Der frühere Ministerpräsident Carlos Gomes Júnior gibt sich am Wahltag siegessicher (Foto: dpa)
Dem früheren Ministerpräsidenten Carlos Gomes Júnior werden gute Chancen auf den Wahlsieg eingeräumtBild: picture-alliance/dpa

Die Abstimmung verlief nach offiziellen Angaben friedlich. In einigen Wahllokalen herrschte derart großer Andrang, dass es Klagen über zu wenige Wahlkabinen gab, wie die portugiesische Agentur Lusa berichtete. Das Ergebnis der Abstimmung wird nicht vor Ende der Woche erwartet.

Hoffnung auf Stabilität und Frieden

Die Bürger hoffen, dass der neue Präsident dem Land zu Frieden und Sicherheit verhilft, nachdem bei einem Bürgerkrieg Ende der 1990er Jahre die Infrastruktur weitgehend zerstört wurde.

der frühere Präsident Kumba Yala (Foto: picture alliance / abaca)
Zu den aussichtsreichsten Bewerbern zählt auch der frühere Präsident Kumba YalaBild: picture alliance / abaca

Guinea-Bissau ist seit Jahren von politischer Instabilität geprägt. Seit das Land 1974 die Unabhängigkeit von Portugal erlangte, hat keiner seiner Präsidenten eine volle Amtszeit von fünf Jahren überstanden. Mehrere wurden bei Staatsstreichen gestürzt, einer wurde - wie bereits erwähnt - von Militärs ermordet.

Drogenumschlagplatz nach Europa

Das Land am Atlantik, das zwischen Senegal und Guinea liegt, hat mit vielen weiteren Problemen zu kämpfen. Die Armut in der Bevölkerung ist groß, die Sterblichkeitsrate bei Kindern hoch und die Bildungsmöglichkeiten gerade in den ländlichen Gebieten nach wie vor schlecht. Zudem gilt Guinea-Bissau als Transferland für Drogen aus Südamerika. Schmugglerbanden bringen das Rauschgift per Schiff oder Flugzeug nach Guinea-Bissau. Von dort wird es weiter nach Europa transportiert.

Beobachter berichten, die Kartelle würden Mitarbeiter von Behörden und Armeeangehörige bestechen, um einen sicheren Transport der Drogen zu gewährleisten. 2011 warf das US-Finanzministerium zwei führenden Offizieren Verbindungen zum organisierten Drogenhandel vor und fror ihre Vermögenswerte in den Vereinigten Staaten ein.

kis/det (dpa, dapd)