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Gustav Horn: Können mit Erntehelfern wirtschaftliche Herausforderungen nicht bestehen

31. Mai 2005

Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Kon-junkturforschung (Berlin) im Interview von DW-TV

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"Wir brauchen sehr qualifizierte Arbeitskräfte auf allen Ebenen. Deshalb kön­nen wir mit Arbeitskräften, die nur als Erntehelfer eingesetzt werden und sich nicht weiterqualifizieren, die wirtschaftlichen Herausforderungen nicht beste­hen." Das sagte der Wissenschaftliche Direktor des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung, Gustav Horn, in einem Interview von DW-TV. Da die Wirtschaft zu langsam wachse, seien jetzt "Impulse des Staates erforderlich, um mehr Arbeitsplätze zu schaffen".


Die Arbeitsmarktreform Hartz IV werde ohne Aufschwung und stärkeres Wachstum keinen Arbeitsplatz schaffen, so der Berliner Konjunkturforscher auf DW-TV. Der Druck auf Arbeitslose sei mit Hartz IV "sicher gestiegen. Das sehen wir auch auf den Salatfeldern. Aber der Druck alleine reicht nicht aus. Wenn keine Arbeitsplätze da sind, geht der Druck einfach ins Leere", erklärte Horn.

Qualifizierungsmaßnahmen, die dazu beitrügen, Arbeitslose wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren, sollten Horn zufolge Vorrang vor Erntejobs haben. Mit Blick auf die Arbeitsmarktpläne der CDU-Kanzlerkandidatin Angela Merkel sprach Horn von "einem diffusen Bild". Die Partei wolle einerseits an den Reformen festhalten, "sie vielleicht noch etwas verschärfen. Auf der anderen Seite hat die CDU vorgeschlagen, einen Teil der Reformen zurückzunehmen. Ich bin gespannt, was man von der CDU noch hört", so Horn.

31. Mai 2005
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