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Gutes Ifo-Klima hilft deutschen Indices

Thomas Kirschning28. Januar 2002

Die deutsche Wirtschaft beurteilt die Konjunkturaussichten zu Jahresbeginn wieder optimistischer. Positive Nachrichten für die Börse.

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Der Ifo-Geschäftsklimaindex für die alten Bundesländer kletterte im Januar überraschend stark auf 86,3 Punkte im Vergleich zu 85,8 Punkten im Dezember 2001, wie das Münchener Institut am Montag mitteilte. Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Rückgang auf 85,7 Stellen gerechnet. In Ostdeutschland stieg der Index von 96,9 auf 98,5 Zähler.

An der Börse sorgte die Veröffentlichung für Kursgewinne. Nach verhaltenem Beginn kletterte der Deutsche Aktienindex (DAX) um 38 Punkte auf 5195. Der Nemax 50 für den Neuen Markt kletterte um 5 Punkte auf 1180.

"Die Zahlen sind überraschend positiv ausgefallen", sagten Händler. Der Anstieg des Indikators für die Stimmung in der deutschen Wirtschaft deute darauf hin, dass derzeit die konjunkturelle Talsohle durchschritten werde. Positiv werteten Marktteilnehmer vor allem den deutlichen Anstieg der Geschäftserwartungen. Der Markt sei allerdings weiterhin lethargisch und das Geschehen würde sich bei äußerst dünnen Umsätzen abspielen, hieß es.

Automobilaktien

Nach Vorlage von Zahlen verteuerte sich die Aktie des Münchner Autokonzerns BMW um 2,6 Prozent. Der gute Ausblick stimme den Markt positiv, sagte ein Frankfurter Händler. Die Zahlen trafen hingegen die Erwartungen vieler Analysten und Händler. Der Autobauer hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2001 den versprochenen Rekordumsatz eingefahren. Die Erlöse seien trotz der Trennung von der verlustreichen Rover-Tochter um 7,1 Prozent auf erstmals 37,85 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Unternehmen am Montag in München mit. Für 2002 seien weitere Zuwächse geplant. Es sei erfolgreichste Jahr seiner Geschichte gewesen.

Bank- und Versicherungswerte

Marktgerüchte beflügelten die Aktie der HypoVereinsbank. Der Titel kletterte um 2,5 Prozent. "Es verdichten sich Spekulation, dass die HypoVereinsbank mit der Commerzbank und dem italienischen Versicherer Generali zusammenarbeiten wird", sagte ein Börsianer. Unter Druck stand hingegen der Titel der Deutschen Bank, der sich leicht verbilligte. Wenige Tage vor der Aufsichtsratssitzung am Mittwoch nehmen die Unstimmigkeiten in der Führungsriege des größten deutschen Geldhauses offenbar zu. Wie die "Financial Times" am Wochenende in ihrer Online-Ausgabe berichtet, will Geschäftsführer Thomas Fischer noch in der kommenden Woche seinen Hut nehmen. Die FT beruft sich dabei auf Informationen aus Frankfurter Bankkreisen.

Die Liste der Kursverlierer im DAX führte die Aktie des Halbleiterherstellers Infineon an, die um 1,6 Prozent fiel. Die positive Gesamtentwicklung am Markt führten sie auch auf die US-Vorgaben zurück. Der Dow-Jones-Index hatte die Sitzung am Freitag in New York mit Kursgewinnen beendet.