1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Guttenberg verhandelt in USA

16. März 2009

Ein Antrittsbesuch, von dem viele Arbeitsplätze abhängen: Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) sucht bei seinen Gesprächen in den USA nach einer Zukunft für den Autohersteller Opel.

https://p.dw.com/p/HCks
Forster und Guttenberg (Quelle: dpa)
Opel-Aufsichtsratsvorsitzender Carl-Peter Forster (l.) und Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu GuttenbergBild: AP
Guttenberg in New York (Quelle: dpa)
Ein Minister in New York: Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) auf dem Times SquareBild: picture-alliance / dpa

Der Minister trifft an diesem Montag (16.03.2009) zunächst die Chefs der amerikanischen Banken Morgan Stanley, JP Morgan und Goldman Sachs in New York. Danach macht Guttenberg sich nach Washington auf. Dort hat er Termine mit den Präsidentenberatern Larry Summer und Michael Froman.

Im Mittelpunkt von Guttenbergs Reise steht das anschließende Meeting mit der Spitze von Genaral Motors, dem angeschlagenen Mutterkonzern von Opel. Bei dem Treffen mit GM-Vorstandschef Rick Wagoner und dessen Finanzvorstand Frederick Henderson wird es vor allem um eine Frage gehen: Ist GM bereit, die europäische Tochter Opel aus dem Konzernverbund zu entlassen?

Dunkle Wolken über Opel (Quelle: AP)
Opel braucht staatliche UnterstützungBild: AP

Nur dann werde es staatliche Hilfen für Opel geben, hat die Bundesregierung deutlich gemacht. Die Koalition will verhindern, dass deutsche Steuergelder am Ende in den USA landen und die europäischen Opel-Standorte leer ausgehen.

Gesucht wird: ein Investor

Dabei ist die Bundesregierung auch nach den Worten von Kanzlerin Angela Merkel nur im Rahmen der üblichen Bürgschaften bereit, Opel zu helfen. Gesucht wird ein Investor. Auch der Bundeswirtschaftsminister machte dies deutlich: "Ein dauerhaftes Überleben ist ohne einen Privatinvestor nicht denkbar. Staatsbeteiligung kommt nicht infrage."

Rätselraten um Patente und Markenrechte

Opel-Logo (Quelle: AP)
26.000 Arbeitsplätze in Deutschland stehen auf dem SpielBild: AP

Am Dienstag steht für den CSU-Politiker dann das Treffen mit US-Finanzminister Timothy Geithner an. Kann Opel bei einer Loslösung aus dem Konzern seine Patente, Lizenzen und Markenrechte behalten? Oder hat hier die US-Regierung den ersten Zugriff, da sie ihrerseits General Motors ja schon mit Milliardenhilfen vor dem Zusammenbruch bewahrt hat? Guttenberg hegt keine Illusionen. "Machen wir uns nichts vor: Auch ein Barack Obama oder ein Timothy Geithner entscheiden zuerst einmal im Interesse der amerikanischen Regierung."

Opel erhofft sich von der Bundesregierung Bürgschaften im Umfang von 3,3 Milliarden Euro. 26.000 Arbeitsplätze allein in Deutschland stehen auf dem Spiel. Das bisherige Zukunftskonzept des Autobauers werfe noch Fragen auf, hatte Guttenberg zuletzt erklärt. Die um ihre Jobs bangenden Opel-Beschäftigten hoffen, dass der Wirtschaftsminister mit den richtigen Antworten aus den Vereinigten Staaten zurückkehrt.

Ford in Köln optimistischer

Weniger Sorgen müssen sich die Mitarbeiter von Ford in Deutschland machen. Unternehmenschef Bernhard Mattes stellte in Köln die neue, mit dem Betriebsrat abgeschlossene "Investitionssicherungsvereinbarung" vor. Ein Personalabbau sei zur Zeit kein Thema, sagte Mattes. In Köln wird Ford einen neuen und besonders verbrauchsarmen Motor herstellen. 350.000 Stück sollen davon im Jahr vom Band laufen. Damit sei die Zukunft des dortigen Motorenwerks und seiner 770 Arbeitsplätze weitgehend gesichert.

(ml/mas/rtr/ap/dpa)