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Høeg mit Roman-Comeback bei dänischer Kritik durchgefallen

19. Mai 2006
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Fast durchweg vernichtende Verrisse hat der dänische Erfolgsautor Peter Høeg ("Fräulein Smillas Gespür für Schnee") im eigenen Land für seinen ersten Roman nach zehn Jahren Pause geerntet. "Das stille Mädchen" sei für alle Høeg-Fans "als spritueller Thriller sicher eine große Enttäuschung" und zeige, dass der Autor "offenbar nicht mehr in der Lage ist, eine längere Geschichte schriftlich zu erzählen", schrieb der Kritiker der Zeitung "Berlingske Tidende". "Politiken" empfand den Roman als "Predigtsammlung" und meinte: "Das Buch ist salbungsvoll, politisch korrekt und voll alter Tricks. Aber es swingt nicht und schafft keinen Kontakt zum Leser."

Høeg, der nach seinem Welterfolg mit dem Smilla-Roman über mehrere Jahr völlig aus der Öffentlichkeit verschwunden war und in dieser Zeit nach eigener Aussage eine "spirituelle Reise" unternommen hat, erzählt in seinem neuen Roman die Geschichte eines weltberühmten Zirkuskünstlers mit überirdischen Höreigenschaften. Zusammen mit einem zehnjährigen Mädchen wird er nach der Zerstörung Kopenhagens durch ein Erdbeben mit finsteren Kindesentführern konfrontiert. Die Kritiker fast aller Blätter bekannten, dass sie die Handlung des 400-Seiten-Buches über weite Strecken nicht verstanden hätten.