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Haas im Wimbledon-Halbfinale

1. Juli 2009

Der deutsche Tennisprofi hat erstmals in seiner Karriere die Runde der besten Vier beim wichtigsten Turnier der Welt erreicht. Im Viertelfinale setzte er sich in vier Sätzen gegen den Serben Novak Djokovic durch.

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Thomas Haas hebt die Arme zum Zeichen des Triumphes, nach dem Einzug ins Halbfinale von Wimbledon. Foto: AP
Alles richtig gemachtBild: AP

Thomas Haas spielt derzeit das vielleicht beste Tennis seiner Karriere – und hat im Gegensatz zu früher auch seine Nerven im Griff. Im Viertelfinale gegen den Serben Novak Djokovic wehrte er etwa im zweiten Durchgang gleich drei Satzbälle ab und verwandelte seinen ersten souverän. Über weite Strecken zeigte Haas Serve-and-Volley wie aus dem Lehrbuch. Sein 22 Jahre alter Gegner, immerhin die Nummer vier der Weltrangliste, spielte nicht schlecht, aber eben auch nicht so gut wie der Deutsche. 7:5, 7:6, 4:6 und 6:3 hieß es am Ende für Haas. "Es ist unglaublich, mir fehlen die Worte", sagte der 31-Jährige nach dem verwandelten ersten Matchball. Schon beim Vorbereitungsturnier in Halle in Westfalen hatte Haas im Finale gegen Djokovic gewinnen können.

Thomas Haas schlägt im Viertelfinale gegen den Serben Novak Djokovic einen Return. Foto: AP
Konzentriert, entschlossen, nervenstark - so präsentierte sich Haas im ViertelfinaleBild: AP

Jetzt gegen den fünfmaligen Wimbledon-Sieger Federer

Nach Rainer Schüttler 2008 steht mit Haas zum zweiten Mal in Folge ein deutscher Profi im Halbfinale. Bisher hatte es Haas in seiner Karriere nur bei den Australian Open in die Runde der besten Vier eines Grand Slam Turniers geschafft, das allerdings gleich dreimal: 1999, 2002 und 2007. Haas' nächster Gegner ist am Freitag der Schweizer Roger Federer. Der fünfmalige Wimbledon-Sieger setzte sich im Viertelfinale gegen den Kroaten Ivo Karlovic in drei Sätzen mit 6:3, 7:5 und 7:6 durch. Mit dem Weltranglisten-Zweiten hat Haas noch eine Rechnung offen. Im Achtelfinale der French Open am 1. Juni in Paris hatte der Deutsche die ersten beiden Sätze gegen den hohen Favoriten gewinnen können, sich Federer dann aber doch in fünf Sätzen geschlagen geben müssen. Haas hat gegen den Schweizer von elf Duellen nur zwei gewinnen können. Der letzte Erfolg liegt schon sieben Jahre zurück. "Gegen Roger Federer zu spielen ist großartig", sagt Haas. "Ich werde herausgehen und schauen, ob ich ihn ärgern kann."

Die Schulter hält, das Umfeld stimmt

Der Serbe Novak Djokovic beugt sich tief hinunter, um an den Ball zu kommen. Foto: AP
Djokovic im Duell mit Haas nur der ZweitbesteBild: AP

Bisher hatte Haas in Wimbledon häufig Pech. 2003 etwa musste er wegen einer Magenverstimmung passen. 2005 verletzte er sich, als er beim Einspielen auf einen Ball trat. 2007 hätte Haas im Achtelfinale gegen Roger Federer antreten sollen, musste jedoch wegen einer Bauchmuskelverletzung absagen. Bleibt zu hoffen, dass jetzt Haas' schon dreimal operierte Schulter den Turnierstrapazen stand hält.

Nicht nur die deutschen Tennisfans drücken dem Routinier die Daumen, auch seine Verlobte Sara Foster, die kein Spiel verpasst und ihn immer wieder lautstark anfeuert. Auch das unterscheidet den alten und den neuen Thomas Haas: sein Umfeld ist intakt. Die Beziehung zu Foster scheint ihn zu beflügeln. Und mit seinem schwedischen Trainer Thomas Högstedt und dem Physiotherapeuten Alex Stober scheint Haas gegen Ende seiner Karriere auch das richtige Team um sich geschart zu haben.

Fünfsatz-Krimi zwischen Roddick und Hewitt

Im anderen Halbfinale stehen sich der Brite Andrew Murray und der US-Amerikaner Andy Roddick gegenüber. Murray, die Nummer drei der Weltrangliste, besiegte den Spanier Juan Carlos Ferrero glatt in drei Sätzen mit 7:5, 6:3 und 6:2. Roddick hatte gegen den Australier Lleyton Hewitt mehr Mühe. Er gewann nach einem hartumkämpften Match in fünf Sätzen mit 6:3, 6:7, 7:6, 4:6 und 6:4.

Autor: Stefan Nestler

Redaktion: Benjamin Wüst