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Hacker-Angriff von Assad-Fans

24. April 2013

Schrecksekunde in den USA: Die Agentur AP verbreitet auf Twitter die Falschmeldung, Präsident Obama sei bei einem Anschlag auf das Weiße Haus verletzt worden. Assad-Anhänger hatten den Account gehackt.

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Das Display eines Smartphones zeigt das Logo des Kurznachrichtendienstes Twitter (Foto: dpa)
Symbolbild TwitterBild: picture-alliance/dpa

Auf den Finanzmärkten sorgte die Meldung auf dem Kurznachrichtendienst Twitter für so erhebliche Turbulenzen, dass sich die US-Regierung veranlasst sah, sie offiziell zu dementieren: "Ich kann sagen, dass es Präsident Barack Obama gut geht", erklärte der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney vor Journalisten. AP selbst stellte klar: "Keine Explosionen im Weißen Haus, Barack Obama ist nicht verletzt" und schaltete das Twitter-Konto ab.

Kurssturz an der Wall-Street

Die getürkte Eilmeldung hatte die US-Märkte kurzzeitig auf Talfahrt geschickt. Innerhalb von drei Minuten verlor der Aktienindex S&P-500 nach Daten der Nachrichtenagentur 136,5 Milliarden Dollar an Wert, erholte sich dann aber schnell wieder. Kurzzeitig legten auch die US-Staatsanleihen deutlich zu. Ein Händler sprach von "Chaos pur". Andere bezeichneten den Einbruch als Zeichen, wie sehr die modernen Medien inzwischen den Handel beeinflussten. Zum Schluss des Handels an der Wall-Street lagen die Börsenindices wieder im Plus.

Zu dem Hackerangriff bekannten sich Anhänger des von einem Volksaufstand schwer bedrängten syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. "Ups! AP wird von der Syrischen Elektronischen Armee bloßgestellt! Auf Wiedersehen, Obama", schrieb die Gruppe auf ihrem Twitter-Account. Die "Syrische Elektronische Armee" hatte in den vergangenen Monaten bereits die Twitter-Konten der Nachrichtenagentur AFP und des US-Fernsehsenders CBS kurzzeitig gekapert. Die US-Bundespolizei FBI hat nach dem Angriff auf AP die Ermittlungen übernommen. Fast zwei Millionen Menschen verfolgen die Meldungen der Nachrichtenagentur über Twitter. Der gefälschte Tweet wurde hunderte Male weitergeleitet.

Obama sagte derweil der Opposition in Syrien weitere Unterstützung zu. Die USA wollten "eine Opposition stärken, die ein demokratisches Syrien schaffen kann, das alle Menschen repräsentiert und ihre Rechte unabhängig von ihrer Ethnie und ihrer religiösen Ausrichtung respektiert", sagte der Präsident bei einem Treffen mit dem Emir von Katar, Scheich Hamad bin Chalifa al-Thani, in Washington. Die Vereinigten Staaten arbeiteten eng mit Katar und anderen Ländern zusammen, um "das Abschlachten" zu beenden und Syriens Staatschef Assad zu entmachten. Das ölreiche Katar ist einer der wichtigsten Unterstützer der Aufständischen in Syrien.

wl/qu (afp, rtr)

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