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Hamburg und Leverkusen im Stillstand

20. September 2009

Während Spitzenreiter Hamburg und der Zweite Leverkusen nicht über ein Remis hinauskommen, zeigt der FC Bayern immer deutlicher, dass er die Rolle des Verfolgers ablegen und endlich wieder selbst der Gejagte sein will.

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Das 1:0 durch Ze Roberto (m.) reichte dem HSV nicht (Foto: AP Photo/Michael Probst)
Das 1:0 durch Ze Roberto (m.) reichte dem HSV nichtBild: AP
Russ, Teber und Franz bejubeln den 1:1 Treffer von Russ. (Foto: Marius Becker dpa/lhe)
Russ, Teber und Franz bejubeln den 1:1 Treffer von Russ.Bild: picture-alliance/ dpa

Der Hamburger SV bleibt in der Bundesliga weiter ungeschlagen, hat aber im Spitzenspiel zwei Punkte verschenkt und nur mittelmäßigen Fußball gezeigt. Die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia kam am Sonntag nicht über ein 1:1 (1:1) bei der Frankfurter Eintracht hinaus. Vor 51.500 Zuschauern in der ausverkauften Fußball-Arena brachte der erneut starke Brasilianer Zé Roberto den HSV in der 8. Minute in Führung, Marco Russ (32.) erzielte jedoch den Ausgleich für die selten gefährlichen Hessen, die nach dem sechsten Spieltag ebenfalls noch ohne Niederlage sind. Die Hansestädter konnten in der für sie wichtigen Partie selten glänzen. Entsprechend unzufrieden war HSV-Coach Bruno Labbadia: "Man muss ganz klar sagen: Wir haben zwei Punkte liegen gelassen." Dennoch habe seine Mannschaft eine sehr, sehr gute Reaktion gezeigt, ergänzte Labbadia.

Leverkusen nicht konsequent genug

Trainer Heynckes war unzufrieden mit seinen Leverkusenern (Foto: AP Photo/Hermann J. Knippertz)
Trainer Heynckes war unzufrieden mit Bayer 04Bild: AP

Auch Bayer Leverkusen hat wichtige Zähler liegen gelassen und den Sprung an die Tabellenspitze verpasst. In der Neuauflage des DFB-Pokalfinales gegen Cup-Gewinner Werder Bremen kam der Werksklub nicht über ein torloses Unentschieden hinaus. Die seit nunmehr fünf Spielen ungeschlagenen Hanseaten bleiben im Tabellenmittelfeld. "Wir sind mit dem Punkt zufrieden, wir sind noch ungeschlagen und spielen im Moment guten Fußball", sagte Bayer-Stürmer Stefan Kießling. "Beide Mannschaften wollten hinten nicht aufmachen, leider konnten wir nach vorne nicht so viele Akzente setzen", bedauerte Kießling.

Berlin blamiert sich zuhause

Der Freiburger Doppel-Torschütze Banovic (m.) in Feierlaune (Foto: AP Photo/Gero Breloer)
Freiburgs Doppel-Torschütze Banovic (m.) in FeierlauneBild: AP

Hertha BSC ist nach einem peinlichen Debakel endgültig im Abstiegskampf angekommen und geht unruhigen Wochen entgegen. Der kriselnde Hauptstadt-Klub ließ sich beim 0:4 (0:3) im Kellerduell gegen Aufsteiger SC Freiburg vor heimischen Publikum vorführen und übernahm durch die fünfte Niederlage in Folge die "Rote Laterne" des Tabellenletzten. Auf Platz 18 hatten die Berliner zuletzt vor fünfeinhalb Jahren gestanden. Aufgrund der Talfahrt und der desolaten Form dürfte nun der Druck auf Hertha-Trainer Lucien Favre, der das Team in der vergangenen Saison noch auf Platz vier geführt hatte, erheblich zunehmen. "So kann es nicht weitergehen. Ich denke, dass wir nicht mehr bereit sind, zu kämpfen und zu verteidigen wie vor einigen Monaten. Wir denken, dass wir nur noch nach vorne spielen können. Das ist ungenügend", sagte der sichtlich entsetzte Favre. Es sei eine enorme Herausforderung, da rauszukommen, ergänzte der Schweizer.

Bayern punktet sich weiter nach vorne

van Buyten feiert seinen Treffer zum Bayern-Sieg (Foto: AP Photo/Christof Stache)
van Buyten feiert seinen Treffer zum Bayern-SiegBild: AP

Pünktlich zur Eröffnung des Oktoberfestes hat der FC Bayern München am Samstag seinen Siegeszug fortgesetzt und ist auf den dritten Tabellenplatz vorgerückt. Der deutsche Rekordmeister gewann das bayerisch-fränkische Derby gegen den 1. FC Nürnberg mit 2:1 (0:0) und liegt nun nur noch drei Punkte hinter Spitzenreiter Hamburger SV und dem Zweiten Bayer Leverkusen. Vor allem in der ersten Halbzeit tat sich der FC Bayern sehr schwer gegen die massive Mauertaktik des FCN, doch unter dem Strich ging der Arbeitssieg in Ordnung. Entsprechend erleichtert schien Trainer Louis van Gaal im Anschluss: "Der Club war sehr gut organisiert. Gegen solche Mannschaften ist es immer schwierig zu spielen, aber wir haben sehr viele Möglichkeiten kreiert und dann endlich auch ein Tor geschossen." Er sei froh, dass man gewonnen habe. Das sei am Ende auch verdient gewesen, ergänzte der Bayern-Coach.

Unterdessen hat 1899 Hoffenheim seine Aufholjagd auch in Mönchengladbach fortgesetzt und der Borussia die erste Heimniederlage in der laufenden Saison beigebracht. Die Gäste feierten beim fünfmaligen deutschen Meister dank später Tore einen 4:2 (1:2)-Erfolg. Hoffenheim schaffte mit dem dritten Sieg in Folge den Anschluss an die Spitzengruppe und ist nun Vierter. Die Gladbacher dagegen verharren im Mittelfeld.

Bochum feuert Trainer Koller

Kollers Trainerzeit in Bochum ist zuende. (Foto: AP Photo/ Roberto Pfeil)
Kollers Zeit als Trainer in Bochum ist zu EndeBild: AP

Neuer Fünfter ist der starke Aufsteiger FSV Mainz 05, der einen 3:2 (1:2)-Sieg beim VfL Bochum feierte. Damit bleibt der VfL der Lieblingsgegner des FSV: Auch das fünfte Bundesliga-Duell mit dem Revierclub beendeten die Rheinpfälzer als Sieger. Am Sonntag zogen die Bochumer aus der ersten Heimniederlage der Saison und der schlechten Gesamtsituation die Konsequenzen und trennten sich von Trainer Marcel Koller. Damit beendete der Bundesligist die Zusammenarbeit mit dem Schweizer Fußball-Lehrer nur einen Tag nach der von Fan-Protesten begleiteten Schlappe. Der bisherige Co-Trainer Frank Heinemann und Ex-Profi Dariusz Wosz sollen das Team beim Revierderby im DFB-Pokal am Dienstag gegen Schalke 04 betreuen.

Der VfB Stuttgart befindet sich zunehmend auf dem Weg in eine ausgewachsene Krise. Auch gegen den bisherigen Tabellenletzten 1. FC Köln verpassten die ambitionierten Schwaben ihren angestrebten zweiten Saisonsieg in der Liga. Beim 0:2 (0:1) gegen die Rheinländer, die zu ihrem ersten Dreier kamen und Platz 18 verließen, wirkte die Mannschaft von Coach Markus Babbel verunsichert und bisweilen hilflos.

Auch der siebte Versuch des BVB ist gescheitert: Nach zuvor sechs Spielen ohne Sieg gegen Hannover 96 musste sich Borussia Dortmund trotz Halbzeitführung mit einem 1:1 (1:0) begnügen. Nach forschem Beginn enttäuschten die Westfalen und bleiben im unteren Teil der Tabelle. Für die Gastgeber war es angesichts vieler verletzungsbedingter Ausfälle zumindest ein Teilerfolg.

In der Freitags-Partie des 6. Spieltags hatte der deutsche Meister VfL Wolfsburg mit einem 2:1 beim FC Schalke 04 seine Mini-Krise beendet und den dritten Saisonsieg gefeiert.

Autor: Calle Kops

Redaktion: Wolfgang van Kann