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Hamilton verdirbt Vettel den Hattrick

17. April 2011

Sebastian Vettel kann doch noch verlieren. Im atemberaubenden China-Rennen verpasste der Formel-1-Champion seinen dritten Sieg im dritten Saisonrennen. Lewis Hamilton fing den Red-Bull-Piloten noch ab.

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Das Podest: Sebastian Vettel neben Sieger Lewis Hamilton und Mark Webber (v.l.-r.) (Foto: Mark Baker/AP/dapd)
Das Podest: Vettel neben Sieger Hamilton und WebberBild: dapd

Lewis Hamilton hat Sebastian Vettels Siegesserie im Formel-1-Thriller von China gestoppt und dessen Traum vom Hattrick platzen lassen. Der hochriskante Reifenpoker des Weltmeisters ging beim Shanghai-Spektakel nicht auf, der entfesselt fahrende Hamilton schnappte dem Red-Bull-Star in der fünftletzten Runde noch den Erfolg weg. "Das war unglaublich", bejubelte der britische McLaren-Pilot seinen Coup. Dritter wurde Vettels Teamkollege Mark Webber, der mit einem strategischen Meisterstück von Startplatz 18 aufs Podium stürmte.

Dagegen verfehlte Mercedes-Fahrer Nico Rosberg das lange Zeit möglich erscheinende Siegerpodest als Fünfter hinter Jenson Button im zweiten McLaren am Ende doch. Rosberg hatte das Rennen sogar mehrfach angeführt, am Ende musste er aber Sprit sparend fahren und die Konkurrenten ziehen lassen.

Rekordweltmeister Michael Schumacher steuerte den zweiten Silberpfeil auf Rang acht. Nach dem schwachen Saisonstart demonstrierte Mercedes damit einen klaren Aufwärtstrend. Keine Punkte gab es dagegen diesmal für Nick Heidfeld, der nach Rang drei in Malaysia diesmal nur Zwölfter im Lotus-Renault wurde. Adrian Sutil fuhr im Force India auf Rang 15, Timo Glock kam im unterlegenen Marussia-Virgin als 21. ins Ziel.

Vettel trug den zweiten Platz mit Fassung

McLaren-Pilot Lewis Hamilton jagt Red-Bull-Fahrer Sebastian Vettel beim Großen Preis von China in Shanghai (Foto: Greg Baker/AP/dapd)
McLaren-Pilot Lewis Hamilton (r.) jagt Red-Bull-Fahrer Sebastian Vettel beim Großen Preis von ChinaBild: AP

Seine erste Niederlage als Formel-1-Weltmeister nahm Sebastian Vettel im Stile eines echten Champions auf: Als seine Siegesserie beim dritten Rennen der Saison in Shanghai gerissen war, nahm er seinen Konkurrenten Lewis Hamilton herzlich in den Arm, gratulierte dem Briten zum Erfolg und freute sich selbst auch über seinen zweiten Platz. "Drei Rennen und die Plätze eins, eins und zwei - da ist nicht mehr viel Luft nach oben. Lewis und McLaren waren heute einfach zu stark, bei der Strategie, die wir gewählt hatten", sagte der 23-Jährige nach dem Großen Preis von China, bei dem erstmals nach saisonübergreifend insgesamt vier Rennen der Sieger nicht Sebastian Vettel hieß.

"Das ist fantastisch, mein Auto war großartig. Das war eines meiner besten Rennen", sagte Hamilton, der nach seinem Erfolg 2008 als erster Fahrer überhaupt zum zweiten Mal in China triumphierte und nach dem Rennen sogar mit den Tränen kämpfte. Er hatte wie die meisten Fahrer auf drei statt wie Vettel nur auf zwei Reifenwechsel gesetzt. Daher war der Titelverteidiger auf den älteren Gummis fünf Runden vor Schluss chancenlos gegen den Briten, der seinen 15. GP-Sieg feierte.

"Ich hatte ihn immer näher kommen sehen. Zweimal hatten wir noch einen schönen Kampf, und ich konnte ihn hinter mir halten, aber dann hat er mich ehrlich gesagt auch ein bisschen überrascht", sagte Vettel über das entscheidende Überholmanöver in Runde 52. "Aber ich sehe diesen zweiten Platz nicht als Enttäuschung, denn es war ein schwieriges Rennen, und wir haben viel gelernt", sagte Vettel. Er liegt in der Gesamtwertung mit jetzt 68 Punkten deutlich vor Hamilton, der bislang 47 Punkte eingefahren hat.

Autor: Calle Kops (mit sid/dpa)

Redaktion: Olivia Fritz