1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Hand in Hand mit den Schleppern?

21. Januar 2013

Der Vorwurf wiegt schwer: Thailändische Militärs sollen mit Menschenschmugglern gemeinsame Sache machen. Menschenrechtler fordern Aufklärung.

https://p.dw.com/p/17O9O
Boote mit Rohingya werden von der thailändischen Armee aufgegriffen (Foto: AP)
Bild: AP

Lokalzeitungen haben die Vorwürfe öffentlich gemacht: Militärangehörige hätten birmanische Bootsflüchtlinge in die Arme von Schleppern getrieben, heißt es in den Berichten, die sich auf Angaben der Polizei stützen. Schon auf See seien die Flüchtlinge gezwungen worden, auf Boote der Menschenschmuggler umzusteigen. In anderen Fällen sollen die Flüchtlinge in Armeelastwagen zum Standort der Schlepper gebracht worden sein. Diese bringen ihre Opfer dann zu Wucherpreisen nach Malaysia. Um die Kosten zu decken, müssen die Flüchtlinge oft monatelang umsonst arbeiten.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) forderte die thailändische Regierung auf, die Berichte umgehend zu prüfen. "Die Regierung nimmt die Vorwürfe offenbar ernst, aber die Frage ist, ob sie mutig genug ist, Militärangehörige an den Pranger zu stellen", sagte HRW-Sprecher Sunai Phasuk.

Strafe angedroht

Die Opfer sollen muslimische Rohingya aus dem Westen Birmas sein. Dort brodelt seit Monaten ein Konflikt zwischen Buddhisten und Muslimen. Bei Unruhen kamen seit Juni 100 Menschen ums Leben und weitere 60.000 wurden vertrieben. Rohingyas werden in Birma drangsaliert. Die Regierung behandelt sie wie illegale Einwanderer und gesteht den teils seit Generationen dort lebenden Menschen die Staatsangehörigkeit nicht zu. Viele flüchten über das Meer. Im Süden Thailands sind allein in diesem Jahr schon mehr als tausend Bootsflüchtlinge angekommen.

"Wenn wir rausfinden, dass jemand an solchen Machenschaften beteiligt war, wird er bestraft", sagte der thailändische Oberkommandierende General Prayuth Chan-Ocha. Er verwies aber auch darauf, dass die Rohingya keinen Flüchtlingsstatus hätten, sondern als illegale Einwanderer betrachtet würden. Thailand will die Menschen nicht aufnehmen und erkennt nicht an, dass sie in ihrer Heimat verfolgt werden.

rb/pg (afpe, dpa, rtre)