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Deutsche Olympiahoffnungen

Mara Thellmann

Noch nie zuvor hat der Deutsche Handball Bund so viel Geld für die Olympia-Vorbereitung zur Verfügung gestellt. Entsprechend umfangreich und intensiv haben sich Deutschlands Handballer auf Peking vorbereitet.

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Bild: dpa
Michael Kraus (Mitte) hier im Spiel gegen Polen bei der WM 2007. (AP Photo/Martin Meissner)
Olympia-Debütant Michael KrausBild: AP

Erstmals bei Olympischen Spielen mit dabei ist Michael Kraus, der Shooting-Star der Weltmeisterschaft 2007 in Deutschland. Für ihn sind die Olympischen Spiele das „Größte überhaupt“. Deshalb ist er in der Vorbereitung auf dieses Ereignis besonders konzentriert. Aber nicht nur er, die ganze Mannschaft ziehe trotz des intensiven Trainings voll mit. Für Michael Kraus auch die einzige Voraussetzung um bei Olympia erfolgreich zu sein.

Das deutsche Team ist selbstbewusst

Einige deutsche Spieler waren schon bei den Spielen 2004 in Athen im Finale mit dabei. Damals mit dem besseren Ende für Kroatien. Das wird diesmal anders, ist Torwart Henning Fritz überzeugt. Nicht nur der Weltmeistertitel im letzten Jahr gibt ihm genügend Anlass für Selbstvertrauen.

Nationalkeeper Henning Fritz mit Deutschland-Fahne feiert auf den Schultern von Oliver Roggisch den WM-Titel 2007 (AP Photo/Martin Meissner)
Nationalkeeper Henning Fritz auf den Schultern von Oliver Roggisch bei der WM-2007Bild: AP

Auch wenn er weiß, dass das deutsche Team gegenüber anderen Mannschaften „im athletischen Bereich kleine Defizite hat“ ist er überzeugt, dass Deutschland das mit „Kampfkraft und Teamgeist“ wett machen kann. Und nicht zuletzt dank einer „sehr beweglichen und aggressiven“ Abwehr. Eventuelle Schwächen will er für Peking nicht voraussagen, da „wir jede kleine Schwäche im Training abstellen wollen.“

Schwächen darf sich die Deutsche Mannschaft auf dem Weg zur Olympischen Goldmedaille auch kaum erlauben. Denn das vielbesagte Losglück der Fußballer bei großen Turnieren, hatten Deutschlands Handballer für das Turnier in Peking nicht. Deutschland spielt in einer Gruppe mit Europameister Dänemark, dem mehrfachen Weltmeister und Olympiasieger Russland, Island, Ägypten und Korea.

Ohne den Kapitän zu Olympischem Gold

Besonders hart getroffen hat Bundestrainer Heiner Brand in der Vorbereitung vor allem die Absage seines erfahrensten Spielers und Kapitäns, Markus Bauer. „Er war ein fester Bestandteil als Führungsperson auf dem Spielfeld und außerhalb des Spielfeldes. Und einen solchen Spieler kann man nicht von einem auf dem anderen Tag ersetzen.“

Handball Bundestrainer Heiner Brand
Bundestrainer Heiner BrandBild: dpa

Besonders dem 25-jährigen Michael Kraus, Bauers ‚Kronprinz‘ auf der Position des Spielmachers, fehlt der 37-jährige Routinier. „Ich war immer froh, wenn Markus dabei war und ein Ansprechpartner immer unmittelbar in meiner Nähe war.“ Nun muss er die Verantwortung übernehmen. Eine Aufgabe, die er in der Lage ist zu übernehmen, wie er bei der Weltmeisterschaft schon unter Beweis gestellt hat, als Markus Bauer verletzungsbedingt aussetzen musste.

Der Erfolg gibt Anlass zu Optimismus

Auch Hennig Fritz lässt sich von der Absage des Kapitäns, in seiner Zuversicht nicht bremsen. Er hat in den vielen Jahren, die er schon bei der Nationalmannschaft dabei ist, die Erfahrung gemacht, „dass viele junge Spieler, wenn sie ins kalte Wasser geworfen wurden, sich frei schwimmen.“

Und Ausfälle wegstecken, ist das deutsche Team auch gewohnt. Oft genug mussten sie bei großen Turnieren – verletzungsbedingt – kurzfristig auf wichtige Spieler verzichten. Und dennoch war die Handball Nationalmannschaft der Männer in den letzten 11 Jahren, seit Heiner Brand Bundestrainer ist, so erfolgreich wie nie zuvor. Es gab viele Medaillen-Plätze. Und einen Welt- und Europameistertitel gab's schließlich auch. Das einzige was noch fehlt: Olympisches Gold. Und das soll es nun bei den Olympischen Spielen in Peking geben.