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Hans-Werner Sinn: Einrichtung europäischer Sozialunion "zu schnell"

9. Juni 2005

Präsident des Ifo-Instituts (München) im Interview von DW-TV

https://p.dw.com/p/6kkR
Jedes Land könne "nach seiner Façon selig werden": Hans-Werner Sinn


"Ich weiß nicht, ob es richtig ist, eine Sozialunion in Europa einzurichten." Das sagte der Präsident des Ifo-Instituts, München, Hans-Werner Sinn, in einem Interview von DW-TV. Die EU-Verfassung sehe eine Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion für Europa vor. "Den Bürgern geht das zu schnell", so Sinn. "Ich muss sagen, letzteres geht mir auch zu schnell." Mit Blick auf den vor fünf Jahren ratifizierten so genannten Lissabon-Prozess fügte Sinn hinzu, "größtenteils sind das Ziele, die gehören gar nicht auf die europäische Ebene, sondern die können die Länder eigentlich für sich definieren. Das muss doch nicht alles gleich sein." Jedes Land könne "nach seiner Façon selig werden". Europa, so Sinn weiter, habe ein riesiges Wachstumsproblem: "Es ist die am langsamsten wachsende Großregion der Welt." Das Problem sei auch, dass "die Bürger erst glaubten, reich zu werden durch Europa und nun befürchten sie, dass sie arm werden."

9. Juni 2005
145/05