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30 Jahre im Dienst der Umwelt

6. Juni 2016

Das Umweltministerium feiert seinen 30. Geburtstag. Mit dabei ist auch Kanzlerin Merkel, die in den 90er-Jahren selbst dieses Ressort geleitet hatte. Zum Jubiläum findet sie nachdenkliche Worte.

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30 Jahre Bundesumweltministerium
Bild: picture-alliance/dpa/R.Jensen

Im Kampf gegen den Klimawandel müsse es weitere Anstrengungen geben. Das im Dezember geschlossene UN-Klimaschutzabkommen von Paris sei "schon ein Meilenstein" gewesen, sagte Angela Merkel beim Festakt zum 30. Gründungsjubiläum des Umweltministeriums in Berlin. Nun müssten die Vereinbarungen aber auch umgesetzt werden. Dabei komme den Industrienationen eine "Vorbildfunktion" zu.

Die Unwetter machen nachdenklich

Merkel erklärte, dass auf internationaler Ebene noch ein "dickes Brett zu bohren" sei. Bei den nationalen Maßnahmen "liegt auch noch ein schwieriger Weg vor uns". Mit Blick auf die jüngsten schweren Unwetter in Deutschland fügte die Kanzlerin hinzu: "Das, was wir im Augenblick mit dem Wetter erleben, macht manche Menschen doch sehr nachdenklich. Ich glaube, es gibt sehr, sehr viele Evidenzen, dass es eine Veränderung des Klimas gibt."

Merkel war von 1994 bis 1998 unter Kanzler Helmut Kohl (CDU) Umweltministerin. Die Regierung Kohl hatte das damalige Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit am 6. Juni 1986 als Reaktion auf die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl gegründet.

Eine Erfolgsgeschichte

Die aktuelle Ressortchefin Barbara Hendricks (Artikelbild) sagte in ihrer Festrede, dass die deutsche Umweltpolitik im eigenen Land und international hohes Ansehen genieße. "Die Geschichte des deutschen Umweltschutzes ist eine Erfolgsgeschichte, die sich auch ökonomisch bezahlt macht. Nicht trotz, sondern wegen unserer Umweltstandards sind wir eine der führenden Volkswirtschaften der Welt geblieben."

30 Jahre Bundesumweltministerium Jürgen Trittin Angela Merkel Torte
Eine große Torte zum 30. durfte nicht fehlen, mit dabei die Kanzlerin und Ressortchefin HendricksBild: picture-alliance/dpa/R.Jensen

Die SPD-Politikerin fügte hinzu, als Umweltministerin brauche man viel Geduld und es müsse viel Überzeugungsarbeit geleistet werden. Sicher ist: Dem Ministerium wurde in den vergangenen Jahren ein Teil seiner Befugnisse entzogen. Nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima und dem dann von der Bundesregierung beschlossenen Atomausstieg wurde das Thema Energieversorgung extrem wichig. Folge: Die Verantwortung für die Erneuerbaren Energien liegt jetzt beim Bundeswirtschaftsministerium.

Zu den sicher bekanntesten früheren deutschen Umweltministern gehört der CDU-Politiker Klaus Töpfer. Er sieht die Herausforderungen des Umweltministeriums vor allem im Bereich des Klimaschutzes. "Es ist gelungen in Deutschland, technologische Führerschaft zu erreichen über die Weiterentwicklung erneuerbarer Energien". Allerdings sei die Energiewende kein Selbstläufer.

Fällt nicht wie Manna vom Himmel

"Wir brauchen dringlich noch einmal eine klare Unterstützung des Umstiegs weiter in die erneuerbaren Energien hinein", sagte Töpfer. Nur so könne das in Paris verankerte Ziel, die Erderwärmung auf maximal zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu beschränken, erreicht werden. "Das kommt nicht wie Manna vom Himmel. Da muss man jetzt schon hart arbeiten."

haz/wl (dpa, afp)