"Harry Potter" kommt ins Theater

"Harry Potter" ist weltbekannt. Die englische Autorin Joanne K. Rowling veröffentlichte die Fantasy-Romanreihe von 1997 bis 2007 und konnte damit eine riesige Zahl von Lesern begeistern. Die Reihe wurde verfilmt, mit dem letzten Film "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 2" (2011) schloss die Geschichte des jungen Zauberers Harry Potter filmisch ab.

Jetzt wird die Geschichte von Harry Potter, Ron Weasley und Hermine Granger weitererzählt – nämlich auf der Bühne. Das Theaterstück "Harry Potter and the Cursed Child" (Harry Potter und das verfluchte Kind) spielt 19 Jahre nach den Ende der Buchserie. Harry Potter ist inzwischen ein überarbeiteter Beamter im Ministerium für Zauberei und hat drei Kinder, die - wie schon ihr Vater in die Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei gehen. Harrys Söhne Albus und Harry müssen sich der Vergangenheit stellen und finden dabei eine "unbequeme Wahrheit" heraus: "Das Dunkle kommt manchmal von unerwarteten Orten".

Da die Figuren um 19 Jahre gealtert sind, werden die Original-Darsteller Daniel Radcliffe, Rupert Grint und Emma Watson nicht bei dem Theaterstück mitmachen. Die neuen Darsteller sind britische Theaterschauspieler. Harry Potter wird von Jamie Parker gespielt, sein Freund Ron Weasley von Paul Thornley. Die Rolle der Hermine Granger (im Englisch Hermione Granger) übernimmt die dunkelhäutige Schauspielerin Noma Dumezweni. Sie wurde in Swasiland geboren, wuchs aber in England auf. Für ihre darstellerischen Leistungen erhielt sie bereits den begehrten Olivier Preis für die Beste Nebendarstellerin im Stück "A Raisin in the Sun". Er gilt als die höchste Auszeichnung am britischen Theater. Doch diese Entscheidung sorgte bei vielen Fans der Fantasy-Reihe für Aufruhr. In den Filmen wird die Rolle der Hermine von der weißen Britin Emma Watson gespielt.

Potter-Autorin J.K. Rowling steht voll und ganz hinter dieser Entscheidung: ""Rowling liebt die schwarze Hermine, twittert die 50-Jährige. "Braune Augen, krauses Haar und sehr clever. Weiße Haut war nie vorgegeben."

Ihre Fans machten Rowling umgehend darauf aufmerksam, dass sie an einer Stelle der Buchserie sehr wohl Hermines "weißes Gesicht" erwähnt habe, so die Nachrichtenagentur dpa. Eine Mehrzahl der Potter-Fans hält diese Diskussion dennoch für sinnlos.

Auf der Potter-Fanseite "MuggleNet.com" schrieb jemand: "Leute, die sich in einem fiktionalen Universum, in dem die Helden auf Besen fliegen, über Hermines Hautfarbe aufregen - verrückt."

Für "Harry Potter and the Cursed Child" arbeitete Joanne K. Rowling mit dem britischen Drehbuch- und Bühnenautor Jack Thorne und dem Regisseur John Tiffany zusammen. Das Stück wird in zwei Teilen präsentiert, entweder an zwei Abenden hintereinander oder an einem Tag: der erste Teil mittags, der zweite abends. Die Wahl obliegt den Zuschauern. Das Theaterstück eröffnet offiziell im Juli 2016 im Palace Theatre London. Tickets sind bereits im Verkauf, nach 24 Stunden waren bereits 175.000 Eintrittskarten verkauft, vermeldete die Nachrichtenagentur dpa.

Ob das Theaterstück an die vorigen Erfolge der Fantasy-Reihe anschließen kann, wird sich Mitte 2016 zeigen. Die Bücher hatten sich mehr als 450 Millionen Bücher . Auch die Verfilmung der Abenteuer schlug mit einem Einspielergebnis von sieben Milliarden Dollar alle Rekorde.

ski/suc (dpa, AFP)