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Lifestyle

Heilfasten - Was der Verzicht auf feste Nahrung für den Körper bringt

14. März 2013

Säfte, Tee und jede Menge Wasser - der Speiseplan während des Heilfastens ist recht übersichtlich. Wer fastet, verzichtet für kurze Zeit auf bestimmte Nahrungsmittel, vor allem auf feste Nahrung. Meistens sind nur Flüssigkeiten erlaubt. Das soll eine reinigende Wirkung auf Körper und Seele haben, den Stoffwechsel umstellen und den Magen-Darm-Trakt säubern.

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Anhänger des Heilfastens berichten von Erfolgen gegen Migräne, Rheuma oder Hauterkrankungen. Kritiker warnen vor Gefahren für Nieren und Herz. Nicht nur der Körper stellt sich in der Zeit des Fastens um. Auch für die Seele soll der Verzicht auf Nahrung etwas bringen. Fastende berichten davon, dass sie Abstand vom Alltag gewinnen und zur Ruhe kommen. Wissenschaftlich bestätigt ist das nicht, einige Mediziner lehnen Heilfasten sogar strikt ab, weil sie negative Folgen für Herz und Nieren befürchten. Wichtig ist es, vor dem Fasten mit einem Arzt zu sprechen. Bei akuten Infektionskrankheiten und schweren organischen Erkrankungen sollte nicht gefastet werden. Auf keinen Fall fasten dürfen zum Beispiel Schwangere und Stillende, Menschen, die regelmäßig Medikamente einnehmen, Krebspatienten oder frisch Operierte. Auch als Diät ist das Fasten nicht gedacht. Je länger die Kur, desto wichtiger ist eine gute Betreuung und Überwachung durch einen Arzt. Ärztlich betreutes Fasten wird zum Beispiel in speziellen Fastenkliniken angeboten. Das Heilfasten beginnt gewöhnlich mit einer Entlastungsphase. Auf Genussmittel wie Alkohol und Zigaretten sollte der Fastende jetzt verzichten und stattdessen seinen Körper auf das Fasten vorbereiten - mit leichter Kost wie Reis, Gemüse und Obst. Zu Beginn der Fastentage steht bei vielen Arten des Heilfastens die Reinigung des Darms. Dabei helfen Abführ-Salze wie zum Beispiel das Glaubersalz und Einläufe. Wenn der Darm erst einmal leer ist, empfindet man kein Hungergefühl mehr. Besonders wichtig: mindestens zwei bis drei Liter trinken: Kräutertees, Wasser und Gemüsebrühe, je nach Art der Fastenkur auch Gemüse- und Obstsäfte oder Molke. Im Laufe der Fastentage stellt sich der Stoffwechsel um, der Magen-Darm-Trakt wird entlastet, die Abwehrkräfte werden gestärkt und die Haut strafft sich. Organe, Gewebe, Gefäße und Gelenke werden entwässert, die Blutfettwerte können sinken. Nach einigen Tagen spüren Fastende ein Gefühl der Euphorie, vermutlich ausgelöst durch einen Anstieg des Hormons Serotonin im Gehirn. Am Ende der Fastenzeit folgen noch die Aufbautage, in denen der Körper mit leichter Kost wieder an den Alltag gewöhnt wird. Gut ist, den Körper während des Fastens zu schonen, aber leichte Bewegung ist sinnvoll. Spaziergänge tun beispielsweise dem Kreislauf gut. Während des Fastens greift der Körper auf seine inneren Reserven zurück. Bewegung kann verhindern, dass dabei verstärkt die Eiweiß-Reserven des Körpers angegriffen werden und die Muskeln schwinden. Wer fastet, muss sich auch auf Nebenwirkungen einstellen: Anfangs können Kopfschmerzen sowie Schlaf- oder Konzentrationsprobleme oder ein schlechter Geschmack im Mund auftreten, die sich aber rasch bessern.