1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Heinrich von Pierer: Chinesische Unternehmen sollen "bei uns auch Arbeitsplätze schaffen"

24. September 2004

Vorstandsvorsitzender der Siemens AG im Interview mit DW-TV

https://p.dw.com/p/5c5l


"Wir müssen darauf dringen, dass die Chinesen bei uns nicht nur Vertriebs-büros eröffnen, sondern auch Wertschöpfung mitbringen, das heißt, auch,
Arbeitsplätze schaffen, so wie wir das in China tun." Das sagte der Vorstandsvorsitzende der Siemens AG, Heinrich von Pierer, in einem Interview mit
DW-TV. Momentan stünden den 600 chinesischen Unternehmen in Deutschland rund 1.660 deutsche Firmen in China gegenüber.

Pierer, der auch Beauftragter der Bundesregierung für Auslandsinvestitionen ist, sieht auf dem chinesischen Markt "trotz wachsender einheimischer Konkurrenz" nach wie vor gute Chancen für deutsche Unternehmen. Das Engagement lohne sich aber nur bei einem signifikanten Marktanteil. Als Beispiel nannte von Pierer die Medizintechnik: "Unter 25 Prozent Marktanteil in China ist es schwierig", dort Fuß zu fassen. Der Schutz des geistigen Eigentums stelle weiterhin ein Problem dar. "Mein Eindruck ist, dass die Chinesen das Thema inzwischen ernster nehmen. Nicht nur deshalb, weil die WTO-Regeln sie dazu zwingen, sondern weil sie einfach auch ihre eigene Industrie vor Produktpiraterie schützen müssen", erklärte der Siemens-Chef im deutschen Auslandsfernsehen weiter. Er könne verstehen, "dass unsere mittelständischen Unternehmen da Sorgen haben". Vor dem Hintergrund, dass jährlich rund 400.000 Ingenieure chinesische Universitäten verlassen, forderte von Pierer, darauf in Deutschland mit verstärkten Anstrengungen zu reagieren: "Wir müssen merken, dass eine ungeheure Herausforderung auf uns zukommt." Dazu gehöre auch, "die eigene Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland wieder zu verbessern".

24. September 2004
190/04