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Hertha präsentiert Stadionpläne

Maximilian v. Mauch
30. März 2017

Hertha BSC baut ein neues Fußballstadion - so zumindest der Wunsch des Vereins. Die Pläne der Architekten sehen vielversprechend aus. Jetzt liegt der Ball beim Berliner Senat. Auch in Köln stehen die Zeichen auf Umbruch.

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Deutschland Berlin - Olympiastadion
Bild: picture alliance/ZB/J. Kalaene

Fußballbundesligist Hertha BSC will bis 2025 eine reine Fußballarena mit 55.000 Plätzen im Olympiapark errichten - direkt neben dem jetzigen Olympiastadion. Hertha-Präsident Werner Gegenbauer erklärte bei der Vorstellung einer ersten Standortanalyse, dass das Stadion zu 100 Prozent privat finanziert und kein denkmalgeschütztes Gebäude betroffen sei.

Im Auftrag des Vereins prüfte das Architektur- und Planungsbüro Albert Speer + Partner (AS+P) über 50 mögliche Stadion-Standorte innerhalb und außerhalb der Stadtgrenzen Berlins. Maßgebende Kriterien der Prüfung waren Größe der Fläche, Verkehrsanbindung, Nachbarschaft, Außenwirkung, Flächenverfügbarkeit, Konfliktpotential und Erschließung. Bis auf den Olympiapark, im Berliner Westend, waren viele weitere Standortmöglichkeiten bereits nach der ersten Prüfungsrunde nicht mehr tragbar. Der Olympiapark erfüllt die von Hertha BSC gesetzten und gewichteten Kriterien am besten und ist, aufgrund seiner Nähe zum Vereinsgelände, zugleich der klare Wunsch-Standort des Hauptstadtklubs.

Manko: Leichtathletik-Arena

Hertha BSC ist der letzte Bundesliga-Verein ist, der seine Heimspiele nicht in einem reinen Fußballstadion austrägt. Die Auslastung des Olympiastadions liegt bei nur 64 Prozent - im Bundesliga-Durchschnitt sind es 92 Prozent. Herthas Präsident Gegenbauer äußerte sich dazu eindeutig: "Für den Bundesliga-Alltag, der 95 Prozent unseres Spielbetriebs ausmacht, ist das Olympiastadion auf Dauer nicht mehr geeignet und zukunftsfähig." Des Weiteren ergänzte Gegenbauer, dass der Verein, auch als mittelständisches Unternehmen, den Nachteil eines viel zu großen und alternden Olympiastadions nicht tragen könne - zumal Hertha BSC das Berliner Olympiastadion vom Land Berlin mietet.

Der derzeitige Mietvertrag läuft im Jahr 2025 aus. Die Gremien des Vereins einigten sich darauf, dass bis dahin Herthas neue Fußballarena stehen soll.

Deutschland Hertha BSC - Eintracht Frankfurt
Die Hertha Spieler wollen künftig auch "zu Hause" in einem reinen Fußballstadion jubelnBild: picture alliance/dpa/C. Sabrowsky

Eine Alternative zum favorisierten Standort Olympiapark ist der Studie zufolge der Brandenburg Park in Ludwigsfelde, neun Kilometer südlich der Stadtgrenze Berlins und 18 Bahnminuten vom Potsdamer Platz entfernt. Dieser Standort bietet die bestmögliche Alternative. Der Verein hofft jedoch, dass der Berliner Senat den Wunsch-Standort Olympiapark unterstützen wird.

"Hertha BSC ist der festen Überzeugung, dass der Berliner Senat die Notwendigkeit eines Neubaus erkennt. Hertha darf nicht seiner Zukunft beraubt werden, nur weil bislang keine Lösung für ein zu großes, denkmalgeschütztes Stadion gefunden wurde, das Hertha nicht gehört. Unser klarer Favorit ist der Olympiapark mit bester und bereits vorhandener Infrastruktur", so Werner Gegenbauer.

Köln schielt auf Europa

Köln Rhein Energie Stadion leere Südtribüne
Das Kölner Rhein Energie Stadion bietet Platz für 50.000 ZuschauerBild: picture-alliance/dpa/H. Galuschka

Genau wie die Berliner wünscht sich auch der 1. FC Köln ein "neues" Stadion. Die Kölner, derzeit auf Europapokal-Kurs, würden gerne in Zukunft vor einer größeren Kulisse spielen. CDU und Grüne brachten das Thema am heutigen Donnerstag in die Beratung des Stadtentwicklungsausschusses ein. Die größte Unbekannte ist dabei, ob eine Stadionerweiterung genügt, oder gar ein Neubau von Nöten ist. Die derzeitig 50.000 Zuschauer fassende Arena soll auf 75.000 Zuschauerplätze erweitert werden - so zumindest der Wunsch des Klubs. 2024 soll das größere Stadion spielbereit sein. Dann endet auch der Mietvertrag des 1. FC Köln mit der Sportstätten GmbH. Auch die Kölner Kommunalpolitik will bald eine klare Entscheidungsgrundlage, wie der Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses Niklas Kienitz (CDU) mitteilte.