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Herthas Lebenszeichen

10. Dezember 2009

Zum Auftakt des 16. Spieltags kam Spitzenreiter Leverkusen bei Schlusslicht Berlin nicht über ein 2:2-Unentschieden hinaus. Im direkten Verfolgerduell stehen sich am Samstag Bremen und Schalke gegenüber.

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Hertha-Fans halten Plakat 'Aufholjagd' in die Höhe (Foto: AP)
Fans stehen hinter HerthaBild: AP
Herthas Cicero und Raffael versuchen, Leverkusens Barnetta vom Ball zu trennen (Foto: AP)
Herthas Cicero und Raffael gegen Leverkusens BarnettaBild: AP

Nicht Tabellenführer Leverkusen, sondern Schlusslicht Berlin machte am Freitag (11.12.2009) zunächst das Spiel. Bereits in der achten Minute durften die Hertha-Spieler den 1:0-Führungstreffer bejubeln. Der Brasilianer Cicero hatte seinen kolumbianischen Mannschaftskollegen Adrian Ramos frei gespielt, der Leverkusens Torwart René Adler mit seinem Flachschuss keine Chance ließ. Vom gefürchteten Sturm der Gäste um Torjäger Stefan Kießling war in der ersten Halbzeit wenig bis nichts zu sehen. In der zweiten Halbzeit kam Leverkusen besser ins Spiel, die klareren Torchancen aber hatten weiter die Berliner. In der 53. Minute zappelte der Ball nach einem Abstauber von Kapitän Raffael erneut im Netz, der Treffer wurde aber wegen einer Abseitsstellung des Brasilianers nicht gegeben. Leverkusen erhöhte nun den Druck, Hertha lauerte nur noch auf Konter. In der 77. gelang dem Tabellenführer der Ausgleich zum 1:1. Toni Kroos zog nach einem Eckball von der Strafraumgrenze ab. Hertha-Torwart Jaroslav Drobny war chancenlos, weil er den Schuss zu spät sah.

Die beiden Trainer Funkel und Heynckes umarmen sich vor dem Anpfiff. Foto: AP
Harmonie: Funkel (l.) und HeynckesBild: AP

Und es kam noch dicker für die Berliner. Mittelfeldspieler Gojko Kacar sah in der 78. Minute, nachdem er den Ball wutentbrannt weggeworfen hatte, die gelb-rote Karte. In der Schlussminute brachte Burak Kaplan Leverkusen mit 2:1 in Führung. Das Spiel schien gelaufen. Doch zehn Berliner gaben nicht auf und wurden in der Nachspielzeit, Sekunden vor dem Abpfiff, belohnt: mit dem 2:2-Ausgleichstreffer durch Ramos. "Der Punkt gibt Hoffnung", sagte Hertha-Trainer Friedhelm Funkel nach dem Abpfiff. "Wenn man mit so einer Leidenschaft und in Unterzahl noch zurückkommt, dann zeigt das, dass die Mannschaft lebt." Auch Leverkusens Coach Jupp Heynckes befand, dass sich die Berliner das Unentschieden redlich verdient hätten.

Direktes Verfolgerduell

Thomas Schaaf klatscht (Foto: AP)
Beifall von Thomas Schaaf für MagathBild: AP

Im Topspiel des 16. Spieltags empfängt Werder Bremen am Samstag den FC Schalke 04. Zweiter gegen Dritter, Thomas Schaaf gegen Felix Magath. Ein Verfolgerduell geprägt vom gegenseitigen Respekt. Thomas Schaaf jedenfalls spendete Lob für die Arbeit seines Schalker Kollegen. "Die Schalker spielen eine hervorragende Saison", sagte er. "Mein Kollege hat sehr viele junge Leute 'reingebracht. Sie haben erfolgreiche Spiele hinter sich gebracht und deshalb stehen sie auch verdient da oben." Nur wer das Spiel gewinnt, bleibt an Spitzenreiter Leverkusen dran. Der Verlierer dagegen kann sich die Herbstmeisterschaft abschminken.

Für den Vierten, Bayern München, steht nach der Champions-League-Gala bei Juventus Turin nun in Bochum wieder Bundesligaalltag an. Der Fünfte, Hamburger SV, muss zum Vorletzten nach Nürnberg. Für das Team von Trainer Bruno Labbadia ein Pflichtsieg. Doch der ist trotz des Unterschiedes in der Tabelle ganz anderer Ansicht. "Pflichtsieg?", fragte er, "ich kenne keine Mannschaft in der Bundesliga, wo man sagen kann: 'Da musst du gewinnen.' Wenn das so einfach wäre, dann würden gewisse Mannschaften nicht hinten stehen."

Hoffenheim will sich absetzen

Ralf Rangnick schubst Chinedu Obasi (Foto: dpa)
Rangnick fordert einen SiegBild: picture alliance/dpa

Die TSG Hoffenheim hat Glück: Gegner Eintracht Frankfurt steht in der Tabelle hinter den Hoffenheimern. Damit ist ein Sieg für die TSG wahrscheinlich, hat sie doch gegen Teams, die vor ihr in der Tabelle platziert sind, in dieser Saison noch nicht dreifach punkten können. Daher muss gegen Frankfurt ein Sieg her, findet auch Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick: "Jetzt geht es darum, dass wir zu Hause klar zeigen, dass wir nicht nur vor Frankfurt bleiben wollen, sondern, dass wir uns auch von Frankfurt und den anderen Mannschaften, die hinter uns stehen, absetzen wollen."

Zu einem direkten Duell im unteren Mittelfeld kommt es in Mönchengladbach, wo die Borussia Hannover 96 empfängt. Der Trend der Gladbacher zeigt nach oben. "Ich denke, dass wir eine gute Chance haben, das Spiel zu gewinnen, wenn wir in derselben Organisation der letzten Wochen und mit derselben Leidenschaft spielen", zeigte sich auch Borussen-Trainer Michael Frontzeck optimistisch. Diese Leidenschaft brachte den Gladbachern nämlich drei Siege aus den vergangenen fünf Spielen. Gewinnen sie erneut, stehen sie sicher im Mittelfeld.

Köln braucht Tore

Lukas Podolski ballt die Fäuste (Foto: dpa)
Podolski soll wieder treffenBild: DPA

Gegen den Abstieg geht es zwischen dem SC Freiburg und dem 1.FC Köln. Bedrohlicher ist die Lage dabei für die Kölner, die in der bisherigen Spielzeit nur selten zu einer guten Leistung in der Lage waren. Freiburgs Trainer Robin Dutt setzt darauf, dass diese Serie anhält. "Insgesamt, denke ich, tun wir gut daran, hier leidenschaftlich und aggressiv aufzutreten", forderte er. "Ich glaube nicht, dass die Kölner total verunsichert antreten, aber irgendetwas läuft nicht rund bei ihnen und das sollten wir für uns ausnutzen." Die Kölner dagegen sollten endlich beginnen, das gegnerische Tor zu treffen, wollen sie nicht noch weiter abrutschen. In den bisherigen 15 Partien gelangen dem FC erst sieben magere Törchen.

Bundesliga-Debüt für Gross

Am Sonntag nimmt Stuttgarts neuer Trainer Christian Gross zum ersten Mal auch in der Bundesliga auf der Stuttgarter Bank Platz. Beim besten Aufsteiger - FSV Mainz 05 - müssen die Schwaben versuchen, den Schwung aus der Champions League mitzunehmen, um vor der Winterpause möglichst viele Punkte gegen den Abstieg zu sammeln. Außerdem spielt der kriselnde Meister VfL Wolfsburg gegen die Mannschaft der Stunde, Borussia Dortmund. Während die Wölfe von den vergangenen sechs Partien nur eine gewinnen konnten, ist Borussia Dortmund seit nunmehr acht Spielen ungeschlagen.

Autor: Stefan Nestler/Andreas Ziemons
Redaktion: Christian Walz