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Lob für Liberia

14. August 2009

Zum Abschluss ihrer Afrika-Reise macht Hillary Clinton auf den Kapverden und in Liberia Station. Dort zeigte sich die US-Außenministerin begeistert von der Entwicklung des Landes seit dem Ende des Bürgerkrieges.

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(Foto: AP)
Im Blick der Medien: Hillary Clintons Afrika-ReiseBild: AP

US-Außenministerin Hillary Clinton hat sich bei ihrem Besuch in Liberia demonstrativ hinter Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf gestellt. "Wir unterstützen das Land und werden es weiter tun, weil wir denken, dass Liberia auf dem richtigen Weg ist - so schwierig er auch sein mag", sagte Clinton am Donnerstag (13.08.2009) in Monrovia. Clinton wurde von Tausenden Liberianern bejubelt, als sie vom Flughafen in die immer noch weitgehend zerstörte Stadt fuhr. In Liberia, vor 150 Jahren von aus Amerika geflohenen Sklaven gegründet, werden die USA als Vorbild und traditioneller Verbündeter gesehen.

Clinton lobte in der Hauptstadt Monrovia die Entwicklung des einstigen Bürgerkriegslandes. "Die Regierung ist breit aufgestellt, besonders beeindruckt mich die große Frauenbeteiligung." Sirleaf hatte ihr Amt nach 14 Jahren Bürgerkrieg 2006 als erste frei gewählte Staatschefin in der Geschichte Afrikas angetreten. Sie stellt seitdem die Wiederherstellung der Infrastruktur und den Kampf gegen Korruption ins Zentrum ihrer Politik. Sie trug zudem dazu bei, dass Liberias Ex-Präsident Charles Taylor in Den Haag wegen Kriegsverbrechen angeklagt werden konnte. Allerdings gibt es auch Vorwürfe von Seiten der Wahrheitskommission, dass Sirleaf selbst in den Bürgerkrieg verwickelt war, bei dem mehr als 250.000 Menschen getötet wurden.

Hillary Clinton und Ellen Johnson Sirleaf (Foto: ap)
Verstehen sich gut: die US-amerikanische Außenministerin und die liberianische PräsidentinBild: AP

Nur vorsichtige Kritik an Nigeria

Clinton flog am Abend weiter auf die Kapverden und wurde am Freitag in Washington erwartet. Bei ihrer elftägigen Reise hatte sie sieben afrikanische Staaten besucht. In Nigeria sprach sie sich für den Kampf gegen Korruption aus. Gleichzeitig seien die USA bereit, Nigeria bei den Vorbereitungen der Wahlen 2011 zu unterstützen. Clinton habe bei dem Treffen mit ihrem nigerianischen Amtskollegen Ojo Maduekwe über konkrete Maßnahmen gesprochen, mit denen die USA bei der Vorbereitung helfen könnten. Sie fügte hinzu, gemeinsam mit dem nigerianischen Außenminister plane sie eine "binationale Kommission", um eine ganze Reihe von Problemen in Nigeria anzugehen - darunter auch die gewaltsamen Ausschreitungen im Nigerdelta.

Flüchtlinge in Goma (Foto: ap)
Wichtiges Thema im Kongo: die Situation von Frauen in GomaBild: AP

Trotzdem: Clinton hatte sich mit ihrer Kritik zurückgehalten. Diplomaten hatten sich deutlichere Worte von ihr erhofft. Besonders seit Präsident Umaru Yar'Adua vor mehr als zwei Jahren sein Amt antrat, ist der Kampf gegen die Korruption im Land immer schwächer geworden. Die Wahl vor zwei Jahren war von vielen Beobachtern als nicht frei und fair eingestuft worden.

Auf ihrer Afrika-Reise hatte die US-Außenministerin zuvor in Goma im Kongo Station gemacht, wo sie sich vor allem über die Situation von Frauen informierte. Außerdem war sie zu Besuch in der aufstrebenden afrikanischen Ölmacht Angola. Sie habe die Basis für eine bessere Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern gelegt, berichteten angolanische Medien am Montag nach einem gut einstündigen Treffen Clintons mit Staatschef José Eduardo Dos Santos in Luanda. Angolas Außenminister Assunção dos Anjos sagte vor dem Abflug der amerikanischen Delegation, Clintons Besuch habe die bilateralen Beziehungen konsolidiert. (sm/tl/chr/dpa/ap/afp/epd)