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Himmelsscheibe hat Einflüsse aus dem Orient

7. November 2003
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Naturwissenschaftliche Untersuchungen haben die Bedeutung der Himmelsscheibe von Nebra als Schlüsselfund für die europäische Vorgeschichte bestätigt. Erstmals sei es möglich, die erste bekannte Himmelsdarstellung der Menschheitsgeschichte genau zu datieren, sagte der Leiter des Landesamtes für Archäologie Sachsen-Anhalt, Harald Meller. Die Darstellung sei um 1600 vor Christus entstanden. An der Scheibe ließen sich bisher unbekannte, weit reichende Einflüsse aus dem mediterranen Raum und dem Vorderen Orient ablesen.

Das Material der 3600 Jahre alten Himmelsscheibe von Nebra stammt nach neuesten Erkenntnissen aus dem heutigen Österreich und dem heutigen Rumänien. Das haben Forscher des Berliner Institutes Bessy herausgefunden. Sie analysierten die metallurgische Zusammensetzung des archäologischen Sensationsfundes.

Nach Angaben des Archäo-Metallurgen Pernicka kam das Kupfer für die Bronzescheibe mit großer Wahrscheinlichkeit aus der Region Mitterberg bei Bischofshofen (Österreich) und das Gold aus dem Gebiet Siebenbürgen (Nordwestrumänien). Die Herkunft des Zinns in der Bronze konnte noch nicht geklärt werden.

Der bronzezeitliche Fund, zu dem neben der Himmelsscheibe zwei Schwerter und Beile sowie mehrere kleinere Teile gehören, gelangte am 4. Juli 1999 bei einer illegalen Grabung auf dem Mittelberg bei Nebra ans Tageslicht. Die Scheibe gilt als ältestes Zeugnis einer Himmelsbeobachtung der Menschheit.