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Die Pläne der Interessenten an Opel

20. Mai 2009

Drei Unternehmen haben Interesse an der Übernahme der deutschen GM-Tochter Opel angemeldet: Fiat, der Kfz-Zulieferer Magna und der Finanzinvestor Ripplewood. Sie verfolgen unterschiedliche Ziele. Ein Überblick.

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Fahne mit dem Opel-Logo (Foto: AP)
Fahne mit dem Opel-LogoBild: AP

Der italienische Autobauer Fiat will nicht nur Opel übernehmen, sondern das gesamte Europa-Geschäft des US-Autoriesen General Motors mit den weiteren Marken Vauxhall und Saab.

Fiat will an die Weltspitze

Nach dem Einstieg beim insolventen US-Konzern Chrysler will der Konzern aus Turin auf diese Weise zum zweitgrößten Autohersteller der Welt aufsteigen. Neben der GM-Europe will Fiat auch das Lateinamerikageschäft des US-Autobauers übernehmen.

Das Enblem von Fiat (Foto: AP)
Das Enblem von FiatBild: AP

Eine Fusion nach den Plänen von Fiat-Chef Sergio Marchionne könnte tausende Arbeitsplätze kosten. Opel-Betriebsratschef Klaus Franz sieht bei Opel und Fiat in Italien bis zu 18.000 Stellen gefährdet.

Arbeitsplätze in Gefahr

Nach Gewerkschaftsangaben stehen durch das Turiner Konzept sechs Autowerke in Deutschland, Österreich, Großbritannien, Italien und Südamerika vor dem Aus. Um die Pläne umzusetzen, benötigt Fiat Finanzhilfen von bis zu sieben Milliarden Euro über maximal fünf Jahre.

Magna mit russischen Partnern

Der österreichisch-kanadische Autozulieferer Magna will zusammen mit der weitgehend staatlichen russischen Sberbank und dem russischen Autohersteller Gaz die Mehrheit bei Opel übernehmen. Magna bestätigte bislang, selbst an einer 20-Prozent-Beteiligung an Opel interessiert zu sein.

Frank Stronach, der Gründer des kanadisch-österreichischen Konzerns Magna (Foto: dpa)
Frank Stronach, der Gründer des kanadisch-österreichischen Konzerns MagnaBild: picture-alliance/ dpa

Um den Autobauer zu kontrollieren, müssten die russischen Partner demnach weitere 30 Prozent von Opel kaufen. General Motors könnte demnach bis zu 40 Prozent behalten. Auch ein Engagement der Opel-Händler ist in dem Konzept vorgesehen. Einem Zeitungsbericht zufolge will das Konsortium um Magna alle vier deutschen Werke erhalten. Details sind bislang nicht bekannt. Die IG Metall und der Opel-Betriebsrat favorisieren Magna als Investor, weil sie auf einen weniger drastischen Stellenabbau als durch Fiat hoffen.

Russischen Markt im Blick

Magna will Opel mit Hilfe seiner russischen Partner zu einem Massenhersteller mit einer Jahresproduktion von bis zu fünf Millionen Autos formen. Allein in Russland sollen künftig jährlich eine Million Opel verkauft werden.

Außenseiter Ripplewood

Als dritter im Bunde interessiert sich auch der US-Finanzinvestor Ripplewood für einen Einstieg bei Opel. In Deutschland hatte die europäische Ripplewood-Tochter RHJ International 2004 den Autozulieferer Honsel in Meschede gekauft, der derzeit mit Finanzproblemen kämpft.

Nach eigenen Angaben verfolgt Ripplewood mit seinen Investments langfristige Strategien. Dabei versteht sich die Beteiligungsgesellschaft als "Katalysator" bei der Neuordnung von Branchen, die einen fundamentalen Wandel durchleben aber gute Zukunftsaussichten haben. Die Chancen, dass Ripplewood bei Opel zum Zug kommt, werden in Finanzkreisen aber als gering eingeschätzt. (wl/HF/fw/dpa/rtr/afp)

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