His Way - Frank Sinatras Erfolgsgeheimnis
Eines muss man ihm lassen: Er wusste, wie man ein Star wird: Er wollte niemanden kopieren und das Beste war gerade gut genug. "The best is yet to come" - das sang er unzählige Male und war sein Lebensmotto.
Mit 20 schon ein Star
Wer hätte gedacht, dass der Sohn italienischer Einwanderer schon mit 20 Jahren mit "The Hoboken Four" auf Tournee geht und ein Star wird. Doch Mutter Dolly war ehrgeizig und unterstütze den kleinen Frank, wie sie nur konnte. Dazu gehörten elegante Kleidung und teures Spielzeug. Als Vater Marty eine feste Stelle bei der Feuerwehr ergatterte, konnten die Sinatras in eine bessere Wohngegend ziehen.
Die Karriereleiter steil bergauf
Sängerinnen wie die einzigartige Billie Holiday beeindruckten Frank Sinatra sehr. Von ihr lernte er etwas über Phrasierungen. Orchesterleiter Harry James war inzwischen auf Sinatra aufmerksam geworden und engagierte ihn als Sänger. Über James lernte Frank Sinatra dann den Bandleader Tommy Dorsey kennen, dessen Orchester noch erfolgreicher war. 1940 sang Sinatra zum ersten Mal bei Tommy Dorsey.
Die Solokarriere startet
Bis 1942 blieb Frankie Boy Sänger der Tommy Dorsey Band. Wegen einer Trommelfellverletzung wurde er nicht eingezogen und in den Krieg geschickt. Das kam ihm entgegen, wollte er doch ganz selbstbewusst eine Solokarriere starten: 1942 kam es dann auch zu den ersten Soloaufnahmen wie "Night And Day". Sinatra wollte Dorsey verlassen und heuerte erfolgsverwöhnt beim Major Label Columbia Records an.
Weiter auf Erfolgskurs
1944 hatte Sinatra seine eigene TV-Show und landete mit "White Christmas" einen Top-Ten-Hit. Viele der US-Stars wie Sinatra wurden nicht in den Zweiten Weltkrieg nach Europa geschickt. Nach Kriegsende zeigte er "Good Will" und machte Truppenbetreuung am Mittelmeer. Wieder zurück, spielte Frank 1945 im Kinoerfolg "Achors Aweigh". Mit dabei Kathryn Grayson und ein anderer junger Star: Gene Kelly.
Zeit voller Krisen
Wegen Hollywoodstar Ava Gardner verließ Sinatra Frau und Kinder. Presse-Fotos zeigten Frank mit Mafia-Boss Lucky Luciano. Anfang der 1950er Jahre sorgte der neue Rock 'n' Roll für Furore. Das war zu viel: Sinatra bekam weder einen neuen Plattenvertrag noch einen neuen Filmvertrag. Ava Gardner besorgte ihm 1953 eine später Oscar-prämierte Nebenrolle in "Verdammt in alle Ewigkeit".
Das Comeback
Mit dem Oscar ging es mit Frank wieder bergauf. Seine neue Plattenfirma Capitol Records verschaffte ihm die Zusammenarbeit mit Billy May und Nelson Riddle. Mit diesen beiden Top-Arrangeuren produzierte er Hits wie "Come fly with me" oder "Three coins in a Fountain". Der Film "High Society" (1956) mit Bing Crosby, Grace Kelly, Celeste Holm und Louis Armstrong ist längst ein Klassiker.
Das Rat Pack
Dean Martin, Sammy Davis Jr., Peter Lawford und Joey Bishop gehörten zu Sinatras engster Clique. Mit ihnen trat er regelmäßig im Sands Hotel in Las Vegas auf. Gemeinsam standen sie auch vor der Kamera - wie beispielsweise für den Kassenschlager "Ocean's Eleven" von 1960. Frank, Sammy und Dean waren auch bekannt für ihre "leicht angeschickerten" Auftritte. Damals Kult im TV und auf der Bühne.
Frankies Traumpartner
Die Arbeit mit Sängerin Ella Fitzgerald und Bandleader Count Basie waren für Sinatra ein Glücksfall. Mit Ella verband ihn das einzigartige Gespür für die Auswahl der richtigen Songs und Interpretationen. Sie hatten viele gemeinsame Konzerte aber keine einzige gemeinsame Plattenaufnahme. Mit Basie soll Sinatra sein allerbestes Album eingespielt haben: "Sinatra And Basie" von 1963.
Später Freispruch
Eine Nähe zur Mafia wird Frank Sinatra bis heute nachgesagt. Sie konnte nie eindeutig bewiesen werden. Trotzdem handelte er sich damit den Bruch mit Präsident John F. Kennedy und ein vorübergehendes Aus im Beruf ein. Wie musste er sich gefühlt haben, als er 1985, im Alter von 70 Jahren, von Präsident Ronald Reagan mit der "Presidential Medal Of Freedom" geehrt wurde?
Die Legende lebt
Mit dem Song "May Way" hat Frank Sinatra sich schon zu Lebzeiten ein Denkmal gesetzt. Es durfte am Ende keiner Show fehlen. Kein anderer konnte dieses Lied so glaubhaft singen wie "The Voice". Sein Erfolg ist darauf zurückzuführen: Er wusste immer, mit wem er zusammenarbeiten musste, um voran zukommen. Am 14. Mai 1998 verstirbt Frank Sinatra an den Folgen eines zweiten Herzinfarkts in Los Angeles.