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Historische Städte Niedersachsens

Gaby Reucher / (pg)

Zwischen Harz und Heide locken viele Ausflugsziele, unter anderem neun historische Städte. Reisen Sie mit DW-WORLD! Teil 2: Von Wolfenbüttel über Goslar und Göttingen nach Hildesheim und Hameln.

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Eine der historischen Neun: Goslar

Die Landschaft hinter Wolfenbüttel in Richtung Süden wird hügeliger. Es geht vorbei an Wiesen und Feldern, wo im Frühsommer der Raps blüht und von weitem schon die dichten Nadelwälder der Harzer Berge zu sehen sind. Hier am nördlichen Rand des Harzes liegt die Bergbaustadt Goslar. Die umliegenden Wälder und Badeteiche machen die Gegend zu einem attraktiven Erholungsort.

Weltkulturerbe Goslar

Breitetor und Peterstrasse
Goslar, Breitetor und Peterstrasse

Seit 1989 steht das stillgelegte Blei-Zink-Bergwerk am Rammelsberg Besuchern als Museum offen. Sowohl die Altstadt Goslars, als auch das Bergwerk wurden 1992 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Schon von weitem ist der terrassenförmig angelegte Gebäudekomplex der 1930er-Jahre zu erkennen, holzbeschlagene Fabrikhallen, die sich optisch einigermaßen harmonisch in das waldige Umfeld einfügen.

Harzer Käse

Neben Erzen waren es vor allem Silbervorkommen, die Heinrich III. aus dem Geschlecht der Salier nach Goslar lockten. Zum Ärger der sächsischen Herzöge nahm er die Stadt und den Rammelsberg aus ihrem Herzogtum heraus und ließ Anfang des 11. Jahrhunderts seine mächtige Pfalz auf einem Hügel errichten. Zu Fuß gelangt man von dort gleich in die Oberstadt mit ihren so genannten Ackerbürgerhäusern im Fachwerkstil, wo die wohlhabenden Landwirte wohnten. Das so genannte "Brusttuch", heute ein Hotel, ist eins der schönsten Patrizierhäuser der Stadt. Es hat im Grundriss die Form eines Brusttuches und ist mit zahlreichen lustigen und zum Teil auch derben Holzschnitzereien verziert. Am Fries unter dem Dach zeigt ein Bild, wie der bekannte Harzer Käse herstellt wird.

Wissenschaftlicher Ruf

Göttingen, Aula der Universität
Göttingen, Aula der UniversitätBild: Göttingen Tourismus e.V.

An den südlichen Ausläufern des Harzes liegt die Universitätsstadt Göttingen, deren Markenzeichen die Figur der Gänseliesel ist, die als Brunnen den Marktplatz ziert. Die Georg-August-Universität wurde 1734 gegründet. Ihr wissenschaftlicher Ruf reichte schon damals über die Landesgrenzen hinaus. Heute umfaßt die Universität 14 Fachbereiche mit rund 30.000 Studenten. Neben dem klassizistischen Festsaal ist für Besucher besonders der Karzer, das ehemalige Universitätsgefängnis interessant, das von 1890 bis 1933 hier untergebracht war. Es gehörte zu jener Zeit förmlich zum guten Ton, einmal im Karzer gewesen zu sein.

Weltkulturerbe Hildesheim

Auf der A7 von Göttingen in Richtung Hannover liegt auf etwas mehr als halber Strecke die historische Stadt Hildesheim. Wie Goslar hat auch Hildesheim ein Weltkulturerbe zu bieten. Von den einst fünf romanischen Kirchen der Stadt sind der Dom (872 n. Chr.) und die Michaeliskirche (1010 bis 1030 n. Chr.) als Zeugnisse bernwardinischer Kunst erhalten. Bischof Bernward hat die Kirche Sankt Michael, eine doppelchörige, dreischiffige Basilika, von seinem eigenen Geld bezahlt und sich seine Grablege in der Krypta geschaffen. Sehenswert sind neben der Krypta die wertvollen Deckenmalereien, die den Stammbaum Jesu darstellen. Im Dom ließ Bernward 1015 n. Chr. die große doppelflügelige Bronzetür mit den fast vollplastischen Figuren anfertigen.

Rattenfängerstadt Hameln

Der Rattenfänger von Hameln
Illustration zur Erzählung der Sage des Rattenfänger von Hameln, Holzschnitt, um 1660

Etwa 40 Kilometer westlich von Hildesheim liegt Hameln, bekannt geworden vor allem wegen des Rattenfängers, der der Sage nach mit seinem Flötenspiel die Kinder der Stadt entführte. Landschaftlich gesehen liegt die 60.000-Einwohnerstadt im Weserbergland. Kleine Gebirge bis zu 400 Meter hoch, Wiesen, Felder und Laubwälder prägen die Landschaft. Außerdem lädt die Weser zu Schifffahrten oder Fahrradtouren entlang des Flusses ein. Über zwei Jahrzehnte lang hat man die historische Altstadt von Hameln restauriert, so dass die typischen Weserrenaissancehäuser in neuem Glanz erstrahlen.