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Historische Zinssenkung der Europäischen Zentralbank

4. Dezember 2008

Mit der deutlichsten Leitzinssenkung in ihrer zehnjährigen Geschichte stemmt sich die EZB gegen eine Verschärfung der Wirtschafts- und Finanzkrise in Europa.

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Euro-Skulptur vor EZB-Zentrale in Frankfurt/Main (Foto: AP)
EZB kämpft gegen die RezessionBild: AP

Wie die Europäische Zentralbank (EZB) nach einer Sitzung der nationalen Notenbankchefs der Euro-Länder und der EZB-Führungsspitze am Donnerstag (04.12.2008) in Brüssel mitteilte, sinkt der Leitzins von 3,25 auf nunmehr 2,5 Prozent. So niedrig lag der Schlüsselzins zuletzt im Frühsommer 2006.

Positives Echo

Bundeswirtschaftsminister Glos (Foto: AP)
Wirtschaftsminister Glos: "Vertrauensförderndes Signal"Bild: AP

Diese "historische" Zinssenkung löste ein weitgehend positives Echo aus: Damit sende die EZB "ein vertrauensförderndes Signal an die Finanzmärkte und an die Wirtschaft", erklärte Bundeswirtschaftminister Michael Glos. Er betrachte den Schritt als konsequente Fortsetzung der auf Stabilität im Euro-Raum ausgerichteten Politik der Europäischen Zentralbank, sagte der CSU-Politiker. Auch Wirtschaftsvertreter und Ökonomen begrüßten die Zinssenkung. Zugleich gaben sie jedoch zu bedenken, dass sich die Finanzkrise "mit billigem Geld allein nicht lösen lässt".

2009: Wirtschaft schrumpft

EZB-Chef Trichet (Foto: AP)
EZB-Chef Trichet: Schlechte KonjunkturaussichtenBild: AP

EZB-Chef Jean-Claude Trichet teilte mit, die Europäische Zentralbank erwarte im nächsten Jahr einen Einbruch der Konjunktur. Laut ihrer jüngsten Prognose dürfte die Wirtschaft im Euro-Raum 2009 real um 0,5 Prozent schrumpfen. Noch im September war die EZB von einem robusten Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent ausgegangen.


Eine schrumpfende Wirtschaftsleistung spricht für niedrigere Zinsen, weil sich die Banken dann günstiger mit Zentralbankgeld versorgen können und sie in der Regel den Verbrauchern und Firmen günstiger Darlehen geben. Dieser Kreislauf ist wegen der Finanzmarktkrise derzeit aber gestört. (wa)