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Historisches Treffen in Havanna

21. Januar 2015

Die USA und Kuba haben nach mehr als einem halben Jahrhundert wieder offizielle Gespräche aufgenommen. Beide Seiten äußerten sich optimistisch, dass eine Normalisierung der Beziehungen gelinge.

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Flaggen der USA und Kubas wehen im Wind (Foto: Getty Images)
Bild: Joe Raedle/Getty Images

Die Verhandlungen sind zunächst für zwei Tage angesetzt. Hochrangige Delegationen kamen dazu in der kubanischen Hauptstadt Havanna hinter verschlossenen Türen zusammen. Die US-Delegation wird von der Staatssekretärin im US-Außenministerium, Roberta Jacobson, geleitet. Chefunterhändlerin der kubanischen Seite ist die Diplomatin Josefina Vidal.

Die Gespräche sollten sich am ersten Tag vor allem um Einwanderungsfragen drehen. Auf der Agenda steht des Weiteren ein Dialog über die baldige Eröffnung von Botschaften in Havanna und Washington. Derzeit haben beide Länder lediglich eine Interessenvertretung in der jeweils anderen Hauptstadt.

Obama: "Vermächtnis des Misstrauens beenden"

Die USA und Kuba verhandeln mit dem Ziel, die 1961 abgebrochenen diplomatischen Beziehungen wieder aufzunehmen. Politiker beider Seiten äußerten sich im Vorfeld der Gespräche optimistisch. Das Regierungsportal Cubadebate zitierte einen kubanischen Regierungsvertreter mit den Worten: "Wir hoffen auf zivilisierte Beziehungen zwischen beiden Ländern."

"Auf Kuba beenden wir eine Politik, die ihr Verfallsdatum lang überschritten hatte", sagte US-Präsident Barack Obama am Dienstagabend (Ortszeit) in seiner Rede zur Lage der Nation. "Unser Wechsel in der Kuba-Politik hat das Potenzial, ein Vermächtnis des Misstrauens in unserer Hemisphäre zu beenden, er beseitigt eine faule Entschuldigung für Einschränkungen in Kuba", betonte Obama.

Er rief den Kongress auf, das seit den 1960er Jahren bestehende Handelsembargo gegen Kuba zu beenden.

Kubaner können leichter in die USA einreisen

Mitte Dezember hatten Obama und der kubanische Präsident Raúl Castro überraschend die Wiederaufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen nach über 50 Jahren Unterbrechung angekündigt. Die Annäherung wurde international als Meilenstein gewertet.

Zur Vorbereitung der Verhandlungen ließ Kuba, wie vereinbart, in den vergangenen Wochen 53 politische Häftlinge frei. Die USA wollen bis zum Sommer darüber entscheiden, ob sie Kuba von der Liste der Unterstützerstaaten des Terrorismus streichen. Bereits seit Freitag gelten in den USA einige Reise- und Handelserleichterungen für Kuba.

kis/ste (dpa, afp)