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Hitler-Film "Der Untergang" löst Kontroverse in Polen aus

5. November 2004
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Der von Bernd Eichinger produzierte Spielfilm "Der Untergang" über die letzten Tage Adolf Hitlers und seiner engsten Gefolgschaft hat zum Kinostart in Polen am Freitag (5.11.2004) neuen Streit über die NS-Zeit provoziert. Mehrere polnische Zeitungen schrieben in Kommentaren, der Film relativiere die Schuld der Deutschen.

Witold Kulesza, Chef des "Instituts für Nationales Gedächtnis", kritisierte, der Hitler-Film sei der Beginn einer "nationalistischen Selbstfindung" der Deutschen. "Eine Flucht in die Sentimentalität" warf der Filmkritiker der auflagenstärksten Tageszeitung "Gazeta Wyborcza" dem Werk vor und bemängelte Hitlers Verklärung zur tragischen Figur. Auch Feliks Tych, Direktor des Warschauer Jüdischen Museums, kritisierte die positive Darstellung einiger Figuren. Vor einer Überbewertung des Films warnte dagegen der renommierte polnische Filmregisseur Andrzej Wajda: Der Film "Der Untergang" werde wahrscheinlich bald vergessen sein.