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Hitzewelle in Südindien

3. Juni 2003

Teile Indiens werden zurzeit von einer glühenden Hitzewelle heimgesucht. In den vergangenen drei Wochen sind bereits mehr als 1100 Menschen der extremen Hitze zum Opfer gefallen.

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Dürre in IndienBild: AP

In der schwersten Dürre seit 40 Jahren starben die meisten Opfer an Hitzschlägen. Am Montag (2. Juni 2003) habe die Zahl der Toten mit 136 Opfern einen Höchststand erreicht. Dies teilten die indischen Behörden im Bundesstaat Andhra Pradesh mit. Die Region Andhra Pradesh meldete 1020, nördliche und östliche Regionen Indiens weitere 100 Todesopfer.

Zahlreiche Straßenhändler, Bettler und Obdachlose seien wegen Flüssigkeitsmangel und Sonnenstich auf den Straßen zusammengebrochen. Die meisten Toten seien in der feuchten Küstenregion von Andhra Pradesh zu beklagen. Die Temperaturen in der Region liegen seit Wochen etwa um zehn Grad über dem Durchschnitt der Jahreszeit.

Kaum Erleichterung in Sicht

Die normalerweise in der ersten Juniwoche einsetzenden Monsunregen seien in den vergangenen Jahren schwächer als sonst ausgefallen, so dass einige Gegenden unter totaler Trockenheit litten, berichteten Zeitungen. Die Regierung bemüht sich nach eigenen Angaben, ausreichende Mengen Trinkwasser bereitzustellen und fordert die Menschen zu Vorsorgemaßnahmen auf. Die meisten Opfer können es sich jedoch nicht leisten, die dringenden Aufrufe der Behörden zu befolgen, tagsüber zuhause im Schatten zu bleiben.

Hunderte von Menschen würden in den Krankenhäusern wegen Austrocknung und Hitzschlag behandelt, sagte der Leiter des staatlichen Katastrophenschutzes, D.C. Roshaiah. Die Patienten litten unter hohem Fieber und Erbrechen. Viele hätten offenbar unsauberes Wasser getrunken.

Hitze auch in Pakistan und Bangladesch

Die Hitze hat auch der Geflügelindustrie und anderen landwirtschaftlichen Betrieben schwer zugesetzt. Der Monsunregen soll die Region in der nächsten Woche erreichen. In der Landeshauptstadt Hyderabad beteten am Sonntag über 100.000 Hindus und Muslime in getrennten Veranstaltungen für Regen. Im benachbarten Bangladesch starben in der vergangenen Woche 42 Menschen, auch in Pakistan wurden dutzende Tote gemeldet. (pf)