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HIV in Estlands Gefängnissen

6. März 2002

- Von den etwa 5000 Häftlingen sind 400 mit dem Virus infiziert

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Tallinn, 4.3.2002, ETA, engl.

In den estnischen Gefängnissen gibt es 400 HIV-infizierte Insassen. Nach einem neuen (Regierungs-)Dekret haben sie die Zellen mit gesunden Häftlingen zu teilen. Gemäß einem Dekret, das den europäischen Gefängnisbestimmungen entspricht, sind Erkrankungen von Gefangenen, darunter HIV, aus ethischen Gründen vertraulich zu behandeln. Nur der Gefängnisarzt hat davon Kenntnis. "Zuvor hielten wir HIV-infizierte Häftlinge isoliert, jetzt aber werden sie wie andere Gefangene behandelt, denn ihre Gesundheitsdaten sind in einem Umschlag verschlossen", sagte der Direktor des Zentralgefängnisses Toomas Malva der Tageszeitung "Eesti Paevaleht"...

Bei fast einem Drittel, nämlich bei 56 der 165 HIV-Neuinfizierten, die in diesem Jahr registriert worden sind, handelt es sich um Häftlinge. In Estland gibt es etwa 5000 Häftlinge, 400 von ihnen sind HIV-positiv.

Kristina Herodes, Sprecherin des Justizministeriums, erklärte jedoch, die neuen Fälle seien bei der Ankunft der Häftlinge im Gefängnis entdeckt worden (Satz wie gehört). "Unsere Gefängnisse machen Menschen nicht krank". Das Justizministerium wolle in diesem Jahr alle Gefängnisinsassen auf HIV testen, da die offiziellen Statistiken die tatsächliche Zahl der Virusträger nicht wiederspiegelten.

Am 27. Februar dieses Jahres waren in Estland 2060 Menschen HIV-infiziert und neun AIDS-krank. (TS)