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Hochleistungs-Skitraining per Radiowellen und Computer

3. März 2009
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Skier mit Funksender, Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magdeburg (Photo: Dirk Maler, Fraunhofer, IFF)
'Präparierte' SkierBild: Dirk Mahler / Fraunhofer IFF

Bei Skirennen geht es oft um hundertstel, sogar um tausendstel Sekunden. Verbesserungen des Fahrstils im Hochleistungssport sind oft nur noch durch exakte und feinste Messwerte möglich. Und so sollen schon bald spezielle Transponder den Trainer bei seiner Arbeit mit dem Skiläufer unterstützen. Diese kleinen Funksender werden auf den Skiern des Sportlers befestigt und funken über kleine Antennen Radiowellen in alle Richtungen - mehr als tausendmal pro Sekunde. Die Antennen sitzen dabei vorne und hinten auf den Skiern.

Die ausgehenden Signale werden von speziellen Empfangsstationen aufgenommen, die in regelmäßigen Abständen neben der Piste aufgestellt sind. Anschließend werten diese Empfangsstationen die Zeit aus, die ein Signal für den Weg von der Antenne auf dem Ski zur Station braucht. Diese Technik heißt RFID, was soviel bedeutet wie Radio Frequency Identification. Gleichzeitig berechnet ein Computer die Lage der Skier während jeder Millisekunde der Skiabfahrt und visualisiert sie auf dem Bildschirm. "Der Trainer erkennt, ob die beiden Skier parallel waren“, erläutert Klaus Richter, vom Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magdeburg: "Und ob der Skiläufer in einer Kurve von seiner Bahn abdriftet und ob er das Carving beherrscht“.

Forscher vom Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magdeburg präparieren die Rennskier (Photo: Dirk Maler, Fraunhofer, IFF)
MaßarbeitBild: Dirk Mahler / Fraunhofer IFF

Forscher vom Fraunhofer Institut in Magdeburg testen nun, wie man dieses System, das von der österreichischen Firma "Abatec“ entwickelt wurde, effizient im Sport einsetzt. Mit welchem Klebstoff sich zum Beispiel die Antennen auf den Skiern befestigen lassen, damit sie sich während der Abfahrt nicht lockern, dass sie sich aber ablösen lassen, wenn man sie nicht braucht. Oder wie man die Funksignale auswerten muss, damit der Trainer Rückschlüsse auf die Fahrtechnik des Sportlers ziehen kann. Erste Tests in der Skihalle Bottrop verliefen nach Angaben der Fraunhofer Forscher erfolgreich. Und wer weiß, vielleicht wird es dank der Funksender auf den Skiern ja bald Goldmedaillen für deutsche Skirennfahrer regnen.